Jetzt ist es durch. In der Nacht auf Freitag haben sich die Sozialpartner der Metalltechnischen Industrie nach wochenlangen Verhandlungen auf den Kollektivvertrag (KV) 2023 geeinigt. Für die 130.000 Mitarbeiter werden die Löhne im Schnitt um 7,44 Prozent erhöht, wobei sich die Anhebung aus einem Plus von 5,4 Prozent und einer monatlichen Zahlung von 75 Euro zusammensetzt. Arbeiter erhalten je nach Lohngruppe eine Erhöhung zwischen acht und 8,9 Prozent, Angestellte eine Anhebung von sieben Prozent.

Der Mindestlohn steigt auf 2236 Euro brutto. Die Lehrlingsentschädigung wird stufenweise bis 2024 auf 1050 Euro im Monat im ersten Lehrjahr angehoben. Der KV gilt rückwirkend ab 1. November 2022.

Die Arbeitnehmervertreter sind zufrieden

Nach der nächtlichen Einigung zeigten sich die Arbeitnehmervertreter Karl Dürtscher (GPA) und Rainer Wimmer (PRO-GE) zufrieden, schließlich sei dieser nachhaltig, da Einmalzahlungen, wie von den Arbeitgebern gewünscht, nicht kommen. Weiters wurde betont, dass insbesondere die niedrigen Einkommen angehoben werden. „Es ist uns gelungen, in einer außergewöhnlichen Situation einen Reallohnzuwachs zu erreichen“, so Wimmer vor Journalisten.

Von einer außergewöhnlichen Situation sprach auch Arbeitgeber-Obmann Christian Knill, aber schließlich hätten sich beide Seiten bewegt – im Sinne des sozialen Friedens und der Planungssicherheit. Er bedauerte, dass es nicht gelungen sei, Einmalzahlungen den Gewerkschaften schmackhaft zu machen. Zu den Kosten meinte Knill, dass die Personalaufwendungen in der Metalltechnischen Industrie bei rund neun Milliarden liegen würden, es also durchaus um beträchtliche Summen bei der künftigen Lohn- und Gehaltserhöhung gehe.