“Vergesst das, ich bleib’ sauber, ich war immer schon sauber” – so klar und deutlich konterte der damalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache am 23. Juli 2017 auf mögliche Angebote des Videofallenstellers Julian Hessenthaler, der aktuell wegen schwerer Drogenverbrechen (nicht rechtskräftig verurteilt) in Haft sitzt.

Auch diese Schlüsselstelle, die Strache ziemlich klar ziemlich sauber darstellen würde, zeigten uns die Organisatoren des putschtauglichen Ibiza-Video-Trubels vor exakt drei Jahren nicht: Am 17. Mai 2019 durfte Österreich nur jene Videosequenzen sehen, die einige linkslastige Zeitungsmitarbeiter ausgewählt haben und noch dazu aus dem Kontext gerissen haben. Etwas mehr als vier Minuten von siebeneinhalb Stunden Videomaterial …

Spurlos verschwunden: die Laien-Schauspielerin "Alyona Makarov"

2019 willkürliche Auswahl, wer mit dem Video angepatzt wird

Und sofort nach der perfekt inszenierten Präsentation des Videos durfte wild spekuliert werden: Über Drogen, über Sex-Szenen, über Alkohol-Exzesse, etc. Erst zwei Jahre später machte der eXXpress dann Schluss mit den Unwahrheiten, die immerhin eine Regierung gestürzt, Dutzende Kabinettsmitarbeiter arbeitslos gemacht haben, eine ganze Familie zerstört und einen Spitzenpolitiker in den wirtschaftlichen Ruin getrieben haben: In den Siebeneinhalbstunden des ganzen Videos ist nichts von Sex oder Drogen zu sehen.

Vielmehr mussten und müssen andere sich davor fürchten, dass wirklich ALLES des im Video Gesagten an die Öffentlichkeit kommt: Etwa das minutenlange Lob Straches nach seinem “alle Journalisten sind Huren”-Sager für einen sehr bekannten Herausgeber. Dann die Erzählung über einen Kolumnisten, der laut Strache Geld für seine Präsidentschaftskandidatur Millionen kassieren wollte. Und Straches Erwähnung von anderen Partei-Großspendern bereits kurz nach der Begrüßung auf der Finca-Veranda blieb seltsamerweise von “Spiegel”, “Süddeutsche” und “Falter” auch unerwähnt …

Tappte nur spärlich bekleidet selbst in seine Videofalle in der Finca: Julian Hessenthaler

Start um 20.15 Uhr mit einem Studio-Talk mit Gert Schmidt

Heute können Sie sich selbst ein Bild machen, ob dieses Video tatsächlich so heftig war, dass eine Mitte-Rechts-Regierung abtreten musste – oder ob die Inszenierung besser als der Inhalt gewesen sein könnte.

Fix ist: Die Finanziers des Projekts haben ihr Ziel damit erreicht. Diese Hintermänner dürften auch unentdeckt davonkommen. Und vielleicht schon ihren nächsten Coup, ihre nächste Anzeige planen.

Das ganze Ibiza-Video: Heute, ab 20.15 Uhr – gleich nach einer Einleitung mit einem der bestinformierten Kenner des Falls, Prof. Gert Schmidt, Herausgeber der eu-infothek.com.

Geständnis: Der Wiener Anwalt Ramin Mirfakhrai sagte selbst, dass er am Video mitgeplant hat - sein Handy wurde nicht ausgewertet. Seine Ex-Lebensabschnittspartnerin ist nun Moderatorin in einem Medienhaus.