Vor wenigen Tagen wurde hier noch gegen das Coronavirus geimpft. Jetzt ist es eine zentrale Anlaufstelle für ukrainische Flüchtlinge in Wien. Das Austria Center dient als Beratungsstelle und liefert Hilfestellungen für die weiteren Schritte in Österreich und Wien. In der Theorie steht das niederschwellige Angebot an Werktagen von 8 – 18 Uhr zur Verfügung. Tatsächlich haben aber längst nicht alle das Glück, auch wirklich beraten zu werden. Nur 1000 Tickets täglich täglich können vergeben werden.

Den Menschen wird geraten, schon ab 5 Uhr morgens in der Schlange zu stehen. Bis zu elf Stunden Wartezeit muss man dann in der eisigen Kälte in Kauf nehmen. Dafür gibt es am Ende oft nicht mehr als einen Zettel mit Informationen in die Hand gedrückt.

Bereits am Morgen gibt es Einlassstopp

Bei unserem Lokalaugenschein am Donnerstag wurden die meisten wartenden Kriegsflüchtlinge schon am Vormittag wieder weggeschickt. Einlassstopp. Sie sollten es morgen nochmal versuchen, hieß es. Betroffen davon sind auch Flüchtlinge, die medizinische Beratung in Anspruch nehmen wollen. AmberMed, ein Kooperationsprojekt des Roten Kreuzes und der Diakonie kümmert sich um die Versorgung mit Medikamenten. Auch schwangere Frauen gilt es zu betreuen.

Eine offizielle Registrierung der Flüchtlinge ist erst in Vorbereitung. Nur so können diese schließlich in die Grundversorgung kommen. Die EU hat zwar bereits am 4. März die Massenzustrom-Richtlinie einstimmig beschlossen. In Österreich fehlt jedoch die nationale Verordnung. Die Durchführungsverordnung dazu muss vom Ministerrat beschlossen und vom Hauptausschuss des Nationalrats bestätigt werden. Dieser findet am Freitagvormittag statt.

Bein unserem Lokalaugenschein wurden die wartenden Menschen bereits wieder weggeschickt
Bis zu elf Stunden Wartezeit muss eingeplant werden
Am Ende gibt es dafür manchmal nur einen Zettel mit weiteren Kontakten

Zweite Anlaufstelle für Flüchtlinge

Die Einrichtung im Austria Center ist die zweite in Wien. Erste Anlaufstelle ist die Sporthalle in der Engerthstraße 267–269 beim Happel-Stadion. Dort liegt der Fokus auf der akuten Versorgung von Ankommenden sowie der Vermittlung von Notschlafplätzen.