1,411175 Milliarden Menschen lebten Ende des vergangenen Jahres in China. Ende 2021 waren es noch 1,41260 Milliarden, also marginal mehr. Dennoch ist dieses Ereignis historisch, denn seit 1961 gingen die Zahlen immer rauf und nie runter. Grund genug, diese Entwicklung mit Besorgnis zu betrachten – zumindest für China. Die Regierung unternimmt bereits große Anstrengungen, um diesem Trend entgegenzuwirken. So, wie in der Zeit, als man 1980 landesweit die Ein-Kind-Politik einführte, die per Strafe umgesetzt wurde, geht es jetzt in die umgekehrte Richtung.

Für drei Kinder gibt es in Shenzhen 5500 US-Dollar in bar

Anreize werden mit Subventionen und Steuererleichterungen geschaffen, um so finanzielle und soziale Belastungen zu verringern. In manchen Provinzen soll es für ein zweites oder drittes Kind sogar Bargeld geben. Für drei Kinder könnten in Shenzhen rund 5500 US-Dollar winken. Im Vorjahr lag die Geburtenrate bei 6,77 pro tausend Einwohnern, und die Sterbefälle bei 7,37 pro tausend Einwohnern.

An der Bevölkerung scheinen diese statistischen Zahlenspielereien völlig vorbei zu gehen. Die Meinung im Internet ist recht einhellig und deutet nicht darauf hin, dass die Chinesen allzu viel Lust auf verstärkte Vermehrung haben. „Wer traut sich jetzt noch, Kinder zu bekommen, die Wohnungspreise sind so teuer, niemand will heiraten und sich überhaupt verlieben, geschweige denn Kinder bekommen”, zitierte „The Guardian“ einen User, dessen Meinung für viele steht.

"Demographische und wirtschaftliche Aussichten sind viel düsterer als erwartet"

„Chinas demographische und wirtschaftliche Aussichten sind viel düsterer als erwartet. China wird eine strategische Schrumpfung durchmachen und seine Sozial-, Wirtschafts-, Verteidigungs- und Außenpolitik anpassen müssen. China wird seine Beziehungen zum Westen verbessern”, erklärte dazu Yi Fuxian, ein Forscher und Experte für die Bevölkerungsentwicklung in China.