Die Schlacht am Marchfeld war die wohl folgenreichste Schlacht für die Habsburger. Am 26. August 1278 siegte der römisch-deutsche König Rudolf I. von Habsburg gegen den König von Böhmen Ottokar II. Damit legte er den Grundstein für die Dynastie der Habsburger im Bereich des heutigen Österreich.

Die bezwungenen Ritter wurden höchstwahrscheinlich geplündert, deshalb konnte außer einem Schwert nichts Bedeutsames gefunden werden – bis heute. Archäologen haben mithilfe von Hightech-Ausrüstungen eine sensationelle Entdeckung gemacht. Diese könnte sich tatsächlich als die Massengräber der gefallenen Krieger herausstellen.

Spuren einer alten Rundburg entdeckt

Zehn Quadratkilometer umfasst das damalige Schlachtfeld im niederösterreichischen Marchfeld. Heute ist es großteils verbaut, oder wird als landwirtschaftliche Nutzfeld verwendet. Dies macht Untersuchungen nicht einfach. Durch den Einsatz von Spezialflugzeugen und Drohnen bestückt mit 3D-Scannern konnte jedoch ein präzises Geländemodell erstellt werden. „Menschliche Eingriffe lassen sich auch noch nach Jahrtausenden durch kleinste Veränderungen im Erdmagnetfeld nachweisen. Ganz wichtig ist aber das Bodenradar: Elektromagnetische Wellen durchleuchten das Erdreich und liefern dreidimensionale Bilder aus dem Untergrund. Und – wir sind fündig geworden“, sagte Wolfgang Neubauer, Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Archäologische Prospektion.

„Unsere Messungen haben genau da eine kreisförmige Struktur im Boden gezeigt, Spuren einer alten Rundburg aus Holz, die jedenfalls schon lange vor der Schlacht da war“, so Neubauer. Dort gab es bereits vor der Schlacht eine Infrastruktur, ein Dorf, das die Truppen versorgen konnte. Dies sei der wahrscheinliche Grund, warum Ottokar hier sein Lager aufschlug.

Die Schlacht am Marchfeld im Jahr 1278

Anomalien deuten tatsächlich auf Massengräber hin

Bis heute gilt es ein großes Rätsel, um die berühmte Schlacht zu lösen: Wo befinden sich die tausenden gefallenen Ritter? Der spektakuläre Fund der Archäologen könnte diese Frage nun endgültig beantworten.
„Es ist schon sehr spannend, dass wir das gefunden haben. Es sieht so aus, als ob diese Anomalien wirklich die Massengräber der Schlacht von 1278 sein könnten. Es wäre aufregend, dort Grabungen zu machen, dann würden wir sehr viel mehr über diese Schlacht erfahren“, meinte Neubauer.

eXXpress-History auf den Spuren der Schlacht am Marchfeld

eXXpress-Chefredakteur Richard Schmitt schildert beim History-Magazin den spektakulären Verlauf dieser für Österreich so bedeutenden Schlacht. Die spannende Sendung können Sie im untenstehenden Video nachsehen.