Spannung liegt in der Luft am letzten Samstag vor Weihnachten – und das nicht nur, weil die Vorfreude auf Fest und Feiertage steigt und dank des am vergangenen Montag beendeten allgemeinen Lockdowns auch Xmas-Shopping wieder möglich ist. Denn nicht nur Last-Minute-Käufer werden am heutigen vierten und damit letzten Adventsamstag die Straßen der Bundeshauptstadt fluten – auch unzählige Demonstranten haben ihren Aufmarsch angekündigt.

Ursprünglich 38 Versammlungen angemeldet - Polizei musste Verbote aussprechen

Satte 28 Versammlungen wurden bei der Wiener Polizei angemeldet, ursprünglich waren es sogar 38. Jedoch wurden neun dieser Protestaktionen von den Behörden untersagt und eine Versammlung wurde gar zurückgewiesen: “Die Landespolizeidirektion Wien als Versammlungsbehörde muss jede Versammlungsanzeige sorgfältig prüfen und das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit mit etwaigen anderen Grundrechten abwägen”, erklärten die Behörden ihre Entscheidung am Freitag. Trotz dieser Verbote – und der eindringlichen Bitte von Handels- und Wirtschaftsvertretern im Vorfeld, diesen letzten Samstag “Demo-Weihnachtsfrieden” walten zu lassen, sind für den heutigen Samstag mit den 28 angemeldeten Versammlungen immer noch vier Demos mehr angemeldet, als noch in der Woche zuvor.

Demos sollen "handelschonend" um 18 Uhr starten

Um eine Blockade des Verkehrs und der Einkaufsstraßen zu vermeiden, gab es im Vorfeld eine Übereinkunft darüber, dass die Demonstrationen nicht vor 18 Uhr starten sollen. Dies hatte vereinzelt zu Debatten – und dadurch auch zu den vielen Untersagungen und Verboten einzelner Versammlungen geführt. Auch wenn die meisten Versammlungsanzeiger sich laut Behörden einsichtig gezeigt hätten, ist die Anspannung vor den Demos groß. Nachdem sich in den vergangenen Wochen ein klarer Trend zu immer mehr und immer größeren Demonstrationen bemerkbar gemacht hatte – allein in der Vorwoche hatte die Polizei in einer Demo-Bilanz von mehr als 44.000 Demo-Teilnehmern gesprochen, die FPÖ sah die Zahlen sogar bei 100.000 – ist die Angst vor Eskalationen auch und gerade vor Weihnachten gegenwärtig.

Dementsprechend bereitet sich die Wiener Polizei aktuell einmal mehr auf einen Großeinsatz und einen langen Abend vor – der eXXpress hat bereits eine Anfrage bezüglich der Erwartungshaltung im Polizeipräsidium gestellt und wird auch am heutigen Samstag live von den Demonstrationen berichten. Der Artikel wird mit Erhalt neuer Informationen und Demo-Start laufend aktualisiert.