Per Ende Jänner waren in Österreich 404.943 Personen arbeitslos – deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Sogar im Jänner 2020 – kurz vor Ausbruch der Pandemie – und im Vorkrisenjahr 2019 war die Arbeitslosigkeit höher. Üblicherweise liegt der saisonale Höhepunkt der Arbeitslosigkeit jedes Jahr im Jänner und sinkt dann bis zum Sommer um 100.000 Personen. Der Höhepunkt für dieses Jahr somit ebenfalls bereits überschritten sein, sagte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) am Dienstag.

Auch in der Vorkrisenzeit waren die Arbeitslosenzahlen höher

Die Arbeitslosenquote betrug im Jänner 8,1 Prozent. Die Arbeitslosenzahl setzt sich aus 332.956 Menschen, die Ende Jänner beim Arbeitsmarktservice (AMS) als arbeitslos gemeldet waren, und 71.987, die an Schulungsmaßnahmen des AMS teilnahmen, zusammen.

Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren Ende Jänner noch 535.470 Personen arbeitslos gemeldet oder in Schulung, um 130.527 mehr als jetzt. Im Jänner 2020 – kurz vor Beginn der Corona-Pandemie – lag die Zahl ebenfalls leicht höher bei 420.701, im Jänner 2019 waren es sogar 433.385.

Der Arbeitsmarkt entwickle sich nach wie vor durchaus positiv, unterstrich der Arbeitsminister, die Dynamik am Arbeitsmarkt habe sich im Jänner trotz epidemiologisch herausfordernden Zeiten nur leicht eingebremst.

Kurzarbeit: Vorsichtsmaßnahme wegen ungewisser Pandemie-Situation

Allerdings muss man zu den Arbeitslosenzahlen noch die Menschen in Kurzarbeit berücksichtigen. Deren Zahl betrug zu Monatsende 172.101. Dieser spürbare Anstieg im Monatsverlauf liegt laut Ministerium auch daran, dass Firmen wegen der ungewissen Pandemie-Situation dieses Instrument als Vorsichtsmaßnahme beantragen.

Entscheidend werde sein, wie stark die Kurzarbeit dann auch tatsächlich in Anspruch genommen wird. Jedenfalls sei nicht zu erwarten, dass die Kurzarbeit auch nur ansatzweise ein Ausmaß wie vor einem Jahr erreicht, damals waren Ende Jänner 420.771 Menschen tatsächlich in Kurzarbeit.