In einem Wahllokal im Wiener Botschaftsviertel im 3. Bezirk warf Amtsinhaber Van der Bellen sein Kuvert am Vormittag in die Urne. Der Bundespräsident sprach von einem “Festtag der Demokratie”, er hoffe auf Klarheit – sprich: mehr als 50 Prozent Stimmanteil – im ersten Wahlgang. Falls es doch in eine Stichwahl ginge, wäre dies aus Sicht des Bundespräsidenten auch kein Malheur, denn: “So ist Demokratie.”

Kommt es zur Stichwahl?

Auch wenn es nach ersten Erkenntnissen aus Politik-Kreisen nicht danach aussieht. Erste Blicke in die Glaskugeln sprechen von 55 Prozent für Van der Bellen. Kommt es doch noch zu einer Stichwahl, hat das der Bundespräsident vor allem sich selbst zu “verdanken”. Der holprige Wahlkampf und einer sehr grenzwertige Sager haben viele Wähler nicht vergessen.

Antrang im üblichen Rahmen

Zum Problem für den Amtsinhaber könnte noch eine niedrige Wahlbeteiligung werden. Wie viele Wahlberechtigte von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen, wird mit Interesse erwartet. Der Zustrom zu den Wahllokalen war jedenfalls nicht auffällig hoch, wie Lokalaugenscheine zeigten. In einem Wahllokal in Wien-Favoriten herrschte zwar in den frühen Morgenstunden reges Treiben, aber noch ohne Warteschlangen, in einem anderen Wiener Wahllokal berichtete ein Beisitzer von eher mauem Interesse, was aber auch auf die große Anzahl an Wahlkarten zurückgeführt wurde. “Es tröpfelt dahin”, meinten auch Wahlhelferinnen in Graz. Der Andrang sei nicht größer als sonst. So mancher Wähler kam in der steirischen Landeshauptstadt sogar in Laufmontur zum Wahllokal, offensichtlich um danach noch am Marathon teilzunehmen. Auch in einem Wahllokal im Grazer Westen, in Wetzelsdorf, wurden einige Marathonläufer gesichtet, der Weg zum Wettbewerb in die Innenstadt wurde dann offenbar zum Aufwärmen genutzt. Der Andrang lag in der Früh im üblichen Rahmen.

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