Aus ÖVP und SPÖ gibt es Signale, dass sie im Fall Van der Bellens (77) Wiederkandidatur auf einen eigenen Bewerber verzichten. Dies wäre zwar nicht ganz neu, war bisher jedoch die Ausnahme. Bei Van der Bellens erster Wahl im Jahr 2016 schnitten die Kandidaten der Traditionsparteien desaströs ab.

Der langjährige ÖVP-Politiker Andreas Khol und der – mittlerweile verstorbene – frühere Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) schafften es am 24. April 2016 mit jeweils schwach über elf Prozent nicht einmal in die Stichwahl. Die focht (in zweiter Auflage nach Aufhebung durch den Verfassungsgerichtshof) der frühere Grünen-Chef Van der Bellen letztlich erfolgreich gegen den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer. Die unabhängige Irmgard Griss, frühere OGH-Präsidentin, schnitt mit fast 19 Prozent im ersten Wahlgang wesentlich besser ab als Khol und Hundstorfer.

Will Norbert Hofer es noch einmal wissen?

Bi der FPÖ deutet nach wie vor vieles auf Norbert Hofer als Kandidat hin. Tirols Blauen-Boss Markus Abwerzger etwa will dies „noch im ersten Quartal“ verkündet wissen. FPÖ-Wähler hatten vor Hofers Bewerbung 2016 nur viermal ein Parteiangebot. Die Grünen haben zweimal Kandidaten nominiert und einmal – ähnlich wie Van der Bellen – die parteiunabhängige Gertraud Knoll unterstützt.