Wenn man seinem Vordermann zu knapp auffährt, leuchtet im Auto ein Warnlicht. Das ist moderne Technik, die zur Sicherheit der Autofahrer eingesetzt wird. Aber auch Smartphones, iPads und Soundsysteme fallen unter moderne Technik. Sie sind im Verkehr alles andere als sicherheitsdienlich. Im Gegenteil: Mittlerweile sind sie der größte Gefahrenherd im Straßenverkehr. Statistisch gesehen liegt die Ablenkung der Autofahrer durch technische Geräte bei der Unfallursache noch vor dem Schnellfahren. 130.000 Handyverstöße werden in Österreich pro Jahr registriert. Eine beängstigende Statistik, die real viel höher ist, zumal hier nur jene erfasst wurden, die sich ertappen ließen.

Ablenkung noch schlimmer als zu schnell fahren

Mit einem Anteil von 29,5 Prozent ist Ablenkung die häufigste Ursache von Straßenverkehrsunfällen mit Personenschaden, noch vor Geschwindigkeitsübertretungen. Gut ein Viertel der zuletzt 369 Verkehrstoten in unserem Land ließe sich vermutlich vermeiden, wenn die volle Aufmerksamkeit auf das Fahren gerichtet wäre. Das belegt eine Studie des Allianz Zentrums für Technik (AZT) gemeinsam mit der Gesellschaft für Innovative Marktforschung mbH (GIM).

Führerscheinneulinge sind besonders gefährdet

„Das Unfallrisiko erhöht sich durch die Bedienung moderner Kommunikations-, Unterhaltungs- und Komforttechniken um die Hälfte. Dennoch erfährt die Ablenkung am Steuer immer noch nicht die soziale Ächtung, die zum Beispiel dem Autofahren im alkoholisierten Zustand entgegengebracht wird“, warnt Christoph Marek, Vorstand Versicherungstechnik der Allianz Österreich. Besonders gefährdet sind Führerscheinneulinge. 30 Prozent in der Gruppe von 18 bis 24 Jahre geben an, während der Fahrt mit dem Smartphone zu hantieren.

Texten und Lesen im Auto liegt im Trend

Noch schlimmer als das Telefonieren ist das Texten und Lesen von Nachrichten, was bei den Jugendlichen beliebter ist als zu telefonieren. Trotz der hohen Sicherheitsgefährdung, ist die Mehrheit gegen eine elektronische Lenker-Überwachung durch Innenraum-Sensorik, das „Driver Monitoring“. 39 Prozent der Befragten lehnten eine Kamera- bzw. Infrarotabtastung von Augen, Gesicht bzw. Kopf ab.