“Unsere Gedanken sind bei den Familien von sieben afghanischen Zivilisten, die tragischerweise in der Menge in Kabul gestorben sind”, hieß es in einem Statement des Verteidigungsministeriums.

Zuvor hatte bereits ein Korrespondent des britischen Senders Sky News von chaotischen Szenen vor den Toren des Flughafens berichtet, bei denen Menschen am Samstag “gequetscht” worden seien. Viele seien dehydriert und verzweifelt gewesen. Seinem Bericht zufolge konnten Sanitäter bei mehreren Menschen keine Lebenszeichen mehr feststellen, woraufhin diese in weiße Tücher gehüllt wurden.

Kinder gingen verloren

Ungeachtet der großen Hitze und des andauernden Chaos kommen aber weiterhin Menschen in großen Mengen zu den Eingängen des Flughafens, wie ein Augenzeuge berichtet. Die Person und seine Familie hätten sich um Mitternacht zum Flughafen aufgemacht in der Hoffnung, dass zu der Zeit weniger Menschen auf Einlass warten und sie näher an das Tor kommen könnten. Je länger der Tag dauere, desto mehr Menschen kämen aber hinzu.

In dem Gedränge sind nach Berichten örtlicher Medien schon mehrere Kinder verloren gegangen. So kümmert sich einer Reportage des Fernsehsenders Ariana News zufolge eine Familie aus der Hauptstadt seit einer Woche um ein Kind im Grundschulalter, das es am Flughafen im Stacheldraht festhängend gefunden hatte. Bis heute seien die Eltern trotz vieler Bemühungen nicht auffindbar, sagte die Familie.

Nicht zum Flughafen gehen!

Die deutsche und die amerikanische Botschaft in Kabul rieten ihren Staatsbürgern am Samstag von Versuchen ab, den Flughafen zu erreichen.