Mit Samstag, dem 5. März – dem “Freedom Day” – ist Österreich “frei”: Frei von vielen Corona-Maßnahmen, die vor allem ungeimpften Personen, (Nacht-)Gastronomie, Hotellerie und Tourismus schwer eingeschränkt hatten. Und ersten Berichten zufolge nutzten viele Menschen die teilweise Rückkehr in die Normalität voll und ganz aus: Bilder und Berichte aus Diskotheken, Bars und Almhütten zeugen von einem regelrechten Massenansturm auf diese Lokalitäten – und dass dabei vielerorts jegliche Corona-Vorsicht gefallen ist, trotz weiterhin hoher Infektionszahlen. Ist die Pandemie wirklich schon im Endspurt, Corona so gut wie vorbei oder ist angesichts weltpolitischer Probleme, Krieg in der Ukraine und Angst vor atomaren Gefahren jetzt “eh schon alles wurscht”?

Wenn man sich Videos von der Hüttengaudi in einer Après Ski-Location in Sölden ansieht, aufgenommen am Samstagnachmittag, dann könnte man wirklich glauben, dass die Pandemie der Geschichte angehört: Das Fassbier fließt, die Gäste gröhlen, der Entertainer auf der Theke singt und verkündet der jubelnden Menge, die sich bis ins letzte Eck der Lokalität dicht an dicht und ohne Babyelefant aneinander drängt, dass Corona nun offiziell vorbei ist. So ist es geschehen, das ist passiert – und die Ski-Sause in Sölden war längst nicht die einzige Party, die rund um den großen “Freedom Day” so richtig eskaliert ist.

Zu regelrechten Massenanstürmen kam es bereits in der Nacht auf Samstag, wo viele Diskos bereits die allererste Sekunde des Falls der 24:00-Sperrstunde nutzten und um Punkt null Uhr ihre Tore für die bereits wartende Schar an Partywütigen öffneten. Dabei kam es vor den Eingängen der Clubs zu großem, und mancherorts zu gefährlichem Gedränge: In Salzburg verloren sogar einige Besucher eines Nachtlokals noch bevor sie die Disko betreten konnten das Bewusstsein, wie die Polizei Salzburg berichtete. Zehn Polizisten musste einschreiten und ließen den Club frühzeitig öffnen, um die Situation zu entschärfen.