FPÖ-Obmann Herbert Kickl sieht sich im angekündigten Rücktritt des ÖVP-Chefs bestätigt. “Ich habe am Beginn des Jahres gesagt, Kurz muss weg, jetzt ist er weg”, sagte er in einer Pressekonferenz vor der schon offiziellen Bestätigung des Rückzugs. Der Druck sei für diesen einfach zu groß geworden, nicht zuletzt jener vonseiten der ÖVP-Länderchefs. Kurz habe ja sehr viele Fronten offen. NEOS-Obfrau Beate Meinl-Reisinger gab sich hingegen milder.

Meinl-Reisinger: "Was letztlich bleibt ist der Mensch"

“Ich wünsche Dir @sebastiankurz aufrichtig alles Gute”, schrieb Meinl-Reisinger (Neos) auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. “Bei allem, was wir in der Politik unterschiedlich gesehen haben, was letztlich auch bleibt ist der Mensch und dem gebührt auch Dank für seine Arbeit!”

"Black is back"

Auch FPÖ-Abgeordneter Hafenecker meldet sich per Twitter zu Wort. “Der #kurzschluss scheint unmittelbar bevorzustehen.” schrieb er auf seinem Profil. Mit Kurz gehe laut Hafenecker jedoch nur die türkise Hauptfigur, sollte Nehammer tatsächlich Parteichef werden, gelte: “Back is Black”

Scharfe Worte von SPÖ-Geschäftsführer Christian Deutsch

SPÖ-Geschäftsführer Christian Deutsch kritisierte die türkis-grüne Regierung scharf. „Die türkis-grüne Regierung ist mitten in der dramatischen Corona-Krise schon wieder nur mit sich selbst beschäftigt und kann ihre wichtigen Aufgaben nicht erledigen. Leidtragende dieses fortgesetzten Regierungschaos sind die Menschen in Österreich, die von Türkis-Grün in Zeiten großer Unsicherheit alleine gelassen werden.”

Nachsatz: „Kurz hinterlässt nach Jahren der gesellschaftlichen Spaltung, der Selbstinszenierung und des politischen Versagens im Pandemiemanagement einen riesigen Scherbenhaufen.“

Pamela Rendi-Wagner: "Sollten Neuwahlen nötig sein"

Nun meldet sich auch Pamela Rendi-Wagner im Interview mit “Puls24” zu Wort. “Sollten Neuwahlen nötig sein, ist die SPÖ selbstverständlich mit mir als Spitzenkandidatin bereit, sich dieser Verantwortung für unser Land zu stellen”, sagt die SPÖ-Parteichefin.

"Wir haben gemeinsam viel erreicht"

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hat großen Respekt für die Entscheidung von Sebastian Kurz, sich aus der Politik zurückzuziehen bekundet. “Wir haben gemeinsam in der Bundesregierung trotz aller Unterschiede viel erreicht”, sagte der Grünen-Chef in einer ersten Reaktion. Trotz der Coronapandemie habe man in der Koalition um wichtige Reformen gerungen und diese auch durchgesetzt, resümierte Kogler. “Ich wünsche Sebastian Kurz und seiner Familie alles Gute.”