Die Ankünfte von Migranten an Italiens Küsten sind in den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 um 62,3 Prozent zurückgegangen. 37.818 Menschen sind seit Anfang 2024 über das Mittelmeer in Italien eingetroffen, im Vergleichszeitraum 2023 waren es 101.637, wie das Innenministerium in Rom am Freitag mitteilte. Sie stammen großteils aus Bangladesch, Syrien, Tunesien und Ägypten. 4.541 unbegleitete Minderjährige erreichten seit Anfang 2024 Italien, im Vergleichszeitraum 2023 waren es 18.820.

Gleichzeitig stiegen die Rückführungen in den ersten sieben Monaten von 2.572 im Jahr 2023 auf 3.079 im Jahr 2024 – ein Plus von 19,7 Prozent. Fast 60.000 Migranten seien seit Beginn des Jahres daran gehindert worden, die Küsten Libyens und Tunesiens zu verlassen, erklärte der italienische Innenminister Matteo Piantedosi in italienischen Medien. 118 Schlepper wurden seither festgenommen, das sind zehn Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2023, bilanzierte das Innenministerium.

Abkommen mit Tunesien und Libyen haben zum Rückgang der illegalen Migration beigetragen.GETTYIMAGES/DeFodi Images News / Kontributor

Grenzkontrollen an italienisch-slowenischen Grenze

An der italienisch-slowenischen Grenze sind seit der Einführung der Grenzkontrollen im Oktober 2023 503.718 Personen kontrolliert worden. 211 Menschen wurden festgenommen, 108 davon wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung. Insgesamt 3.846 Migranten wurden aufgegriffen, als sie versuchten, die Grenze illegal zu überqueren, teilte das Innenministerium in Rom mit. Italien hatte im Oktober des vergangenen Jahres wieder Polizeikontrollen an der Grenze zu Slowenien eingeführt und damit den freien Personenverkehr ausgesetzt, der normalerweise im Schengen-Raum gilt. Die Kontrollen an den Grenzübergängen zu Slowenien wurden inzwischen um sechs Monate bis Dezember verlängert.

Eine Gruppe von Migranten, die in der Polizeistation der italienischen Grenzstadt Fernetti von Armee und Polizei überwacht wird, nachdem sie illegal die Grenze zwischen Italien und Slowenien zu überqueren versuchten.GETTYIMAGES/NurPhoto / Kontributor