Der Autokorso war wegen Abgas- und Lärmbelastung sowie Blockade-Ankündigungen untersagt worden, tausende Pkws und Lkws waren trotzdem vor allem auf der Ringstraße unterwegs gewesen und machten durch Hupen und Transparente auf sich aufmerksam.

Videos auf Twitter zeigten, wie Fahrzeuge hupend oder mit Österreich-Fahnen bestückt, direkt an Polizisten vorbeifuhren. Neben der Untersagung der Veranstaltung gilt in Wien auch ein generelles Hupverbot. Deswegen kam es auch zu den tausenden Anzeigen. Die Polizei hatte die Versammlung wegen der Emissions- und Lärmbelastung, aber auch aus Sorge vor einer Totalblockade des Verkehrs nicht zugelassen.

Temporäre Behinderungen

Bereits am Vormittag begannen die Wiener Einsatzkräfte, mit Unterstützung von Polizeidienststellen in anderen Bundesländern, mit schwerpunktmäßigen Verkehrskontrollen an den Zufahrtsstrecken nach Wien als auch im Stadtgebiet selbst. Durch diese zahlreichen und umfangreichen Kontrollen sei ein geschlossenes Anreisen von offensichtlich organisierten Fahrzeugkonvois verhindert worden.

Am Nachmittag bewegten sich zwar diverse Fahrzeugkolonnen aus Pkws, Lkws und Wohnmobilen entlang des Rings, doch durch die zahlreichen Verkehrskontrollen und weiteren Maßnahmen der Polizei sei eine Blockade des Straßenverkehrs verhindert worden. Es habe nur temporäre Verkehrsbeeinträchtigungen gegeben, teilte die Polizei mit.

Kanadische Trucker als Vorbilder

Vorbild des Wiener Korsos waren offenbar kanadische Trucker-Proteste. Die Stadtverwaltung der kanadischen Hauptstadt Ottawa musste wegen der Straßenblockaden mit riesigen Trucks inzwischen den Ausnahmezustand ausrufen. Der sogenannte Freiheitskonvoi der Lkw-Fahrer begann aus Protest gegen die Impfpflicht bei Grenzübertritten, die Mitte Jänner von Kanada und den USA eingeführt worden war. Ungeimpfte kanadische Lkw-Fahrer müssen demnach bei Rückkehr aus den USA in eine 14-tägige Quarantäne, US-Fahrer ohne Impfung dürfen gar nicht ins Land.

Der Protest der Trucker in Kanada fand auch in Wien Nachahmer.