“Quidquid id est, timeo Danaos et dona ferente – was immer es sei, ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen“– das schrieb bereits Vergil in seiner Aeneis: Das “sensationelle 3000-Euro-Zuckerl”, wie in Regierungskreisen die neue Entlastungsidee bereits gepriesen wird, dürfte tatsächlich ein (wenn auch vernünftiges) Danaergeschenk für Österreichs Arbeitnehmer sein. Ein Indiz dafür: Der Druck zur Auszahlung dieser 3000 Euro kommt von der Wirtschaftskammer, hörte der eXXpress.

Mit Erhalt der 3000 Euro sollen die Arbeitnehmer und vor allem die Gewerkschafter überzeugt werden, auf andere Forderungen bei den kommenden Lohnverhandlungen weitgehend zu verzichten: Achtprozentige Gehaltserhöhungen für sämtliche Mitarbeiter wären für eine Vielzahl von Firmen nicht zu stemmen, eine Pleitewelle würde Österreich erfassen – mit darauffolgender Massenarbeitslosigkeit.

Baut am Entlastungspaket mit: Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP)

Gewerkschafter sollen zu geringen Forderungen überzeugt werden

Und damit hat das geplante 3000-Euro-Zuckerl der Bundesregierung tatsächlich etwas von einem Danaergeschenk: Beispielsweise bei einem Netto-Gehalt von 2200 Euro hätte ein Arbeitnehmer ein um 176 Euro höheres monatliches Gehalt, falls es zu einer 8-prozentigen Inflationsabgeltung kommen würde. Nach 15 Monaten wäre das bereits ein Plus von 2640 Euro, nach zwei Jahren wären dann zusätzlich zum bisherigen Monatsgehalt 4224 Euro netto auf dem Gehaltskonto gelandet – also um 1224 Euro mehr als das Regierungs-Geschenk ausmacht.

Noch sei die 3000-Euro-Überweisung an alle arbeitenden Österreicher nicht ganz fix. So gut wie abgesegnet sei aber eine Reduzierung der Kalten Progression, sowie Auszahlungen von zusätzlichen Steuergeld-Beträgen an Pensionisten, Mindestsicherungsbezieher oder Pflegegeldbezieher.

Außerdem beschlossen: Der Klimabonus in der Höhe von 250 Euro im Oktober für jeden Erwachsenen, sowie eine Verschiebung der CO2-Bepreisung, damit der Spritpreis nicht noch heftiger steigt.