Mehr als sieben Monate bekam Dr. Lisa Maria Kellermayr Drohnachrichten, in denen ihr mehrmals mit dem Umbringen gedroht wurde. Die Ärztin schloss daraufhin ihre Praxis vorübergehend (eXXpress berichtete). Am Freitag folgte nun die Schock-Nachricht: Wie die “Krone” berichtet, wurde die Ärztin tot in ihrer Praxis am Attersee aufgefunden – es wird von Suizid ausgegangen. Laut der Staatsanwaltschaft Wels wird ein Fremdverschulden ausgeschlossen, eine Obduktion sei nicht angeordnet worden.

Homepage wurde am Donnerstag aktualisiert

Die Praxis selbst war seit Ende Juni geschlossen. Aufgrund des Psychoterrors durch radikale Impfgegner konnte sie nach eigenen Angaben den sicheren Ordinationsbetrieb in ihrer Praxis nicht mehr gewährleisten – obwohl sie “alles versucht” hat. Am gestrigen Donnerstag wurde die Homepage der Ärztin aktualisiert. Dabei hieß es: „Aus heutiger Sicht kann ich keine Angaben darüber machen, ob, wann oder wie ein normaler Betrieb wieder aufgenommen werden kann.“

"Sicherheit kann nicht garantiert werden"

“Seit mehr als 7 Monaten bekommen wir in unregelmässigen Abständen Morddrohungen aus der Covid-Maßnahmengegner- und Impfgegner-Szene”, schrieb die Ärztin Ende Juni auf Twitter.

Und weiter: “Unter diesen widrigsten Bedingungen habe ich alles getan um eine medizinische Versorgung der mir anvertrauten Patient*innen sicherzustellen. Das hat jetzt vorerst ein Ende. Die Sicherheitskosten übersteigen den Gewinn einer Hausarztpraxis um ein Vielfaches. Bis heute habe ich mehr als 100.000 Euro in die Sicherheit des Ordinationsbetriebs gesteckt um garantieren zu können, dass sich niemand, der hier Hilfe sucht, dadurch in Gefahr begeben muss.
Das hat nun ein vorläufiges Ende. Ich habe alles getan um dafür Unterstützung zu bekommen, aber es hat nicht gereicht.

Bis also ein Weg gefunden ist, die Ordination sinnvoll und sicher weiterführen zu können, werden die Sicherheitstüren der Ordination geschlossen bleiben.
Wir sind telefonisch nicht mehr erreichbar. E-Mails können nicht beantwortet werden.

Dr. Lisa-Maria Kellermayr”

Gesundheitsminister Rauch: "Zutiefst bestürzt"

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hat sich ebenfalls auf Twitter zu dieser Tragödie geäußert: “Die Nachricht über den Tod von Dr. Kellermayr bestürzt mich zutiefst”, hält er fest. “Als Ärztin hat sie ihr Leben der Gesundheit und dem Wohlergehen anderer gewidmet. Morddrohungen gegen sie und ihre Mitarbeitenden waren brutale Realität. Hass gegen Menschen ist unentschuldbar. Dieser Hass muss endlich aufhören. Meine Gedanken sind bei der Familie und den Angehörigen von Dr. Kellermayr.”