Keine guten News für die Marketing-Abteilung des Präsidentenbüros in Kiew: Während in Europa die meisten Medien das Foto-Shooting der Selenskyjs für die bekannte Mode-Zeitschrift “Vogue” durchaus gut bewerten, kommt aus den USA nun deutlich mehr Kritik an den sehr stylishen Bildern mit Soldatinnen, Sandsäcken und Flugzeugwracks.

So verbreitet auch die News-Platttform Drudgereport prominent einen kritischen Beitrag der Nachrichten-Website TMZ: Die mit “Portrait of Bravery: Ukraine’s First Lady Olena Zelenska” übertitelte Foto-Reportage würd nicht überall gut ankommen. Und: Offenbar, so TMZ in Anspielung auf die Schauspieler-Karriere des Präsidenten, will Selenskyj die Krisensituation in eine “Selenskyj-Show” verwandeln.

Schöne Bilder, die aber auch für Kritik sorgen: Wolodymyr Selenskyj mit seiner Ehefrau Olena.

Für Kiew dramatisch, wenn in den USA die Stimmung kippen würde

Für Kiew wäre ein Kippen der Stimmung in den USA extrem gefährlich: Washington liefert schwere Waffen, tonnenweise Munition. Und noch viel wichtiger: Die USA überweisen Milliarden in die Ukraine zur Aufrechterhaltung des Staatswesens.

Und nur wenige Monate vor den Midterm Elections, den Wahlen zum Senat der Vereinigten Staaten am 8. November dieses Jahres, wäre ein Abflauen der Selenskyj-Begeisterung in den USA fatal: Schon kurz nach den Wahlen könnte der Kongress nämlich beschließen, dass die Unterstützung der Ukraine deutlich verringert wird. Kiew wäre dann noch mehr auf Hilfen aus Brüssel angewiesen. Wie berichtet, rechnet der ukrainische Finanzminister mit einem diesjährigen Budgetdefizit von 50 Milliarden Euro.

Inszenierung auf dem Flughafen Hostomel: Olena Selenska
Das Cover zur "Vogue"-Reportage.