„Es scheint so zu sein, dass die Frequenz der Schlaganfälle bei jungen Erwachsenen zugenommen hat“, berichtet Prof. Peter Berlit, Neurologe und Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie in der “Bild”-Zeitung. Tatsächlich häufen sich in jüngster Vergangenheit Berichte von jungen, augenscheinlich kerngesunden Menschen, die plötzlich einen solchen erleiden.

Immer mehr Übergewicht, immer mehr Schlaganfälle

Eine der Hauptursachen dafür könnte sein, dass Risikofaktoren schon bei immer jüngeren Menschen immer häufiger auftreten. Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck betreffen längst nicht nur noch ältere Mitbürger.

Der Neurologe Peter Berlit Macht vor allem bekannte Risikofaktoren für den Anstieg der Schlaganfälle verantwortlich

Kopfschmerzen keinesfalls ignorieren

Doch der Neurologe liefert auch einen ganz besonderen Risikofaktor: Sport! Schon bei keine Verletzungen können Halsgefäße einreißen. Dadurch verlangsame sich der Blutstrom und es können sich Gerinnsel bilden. “Wenn diese Hirngefäße abgeschwemmt werden, entsteht ein Schlaganfall“, erklärt Barlit weiter. Und weil junge Menschen öfter sportlich aktiv sind, kommen solche Bagatellverletzungen in ihrer Altersgruppe besonders häufig vor.

„Das Einreißen der Gefäße verursacht einseitige Kopfschmerzen. Dieses Warnsignal sollte unbedingt ernst genommen werden: Bis ein Schlaganfall erfolgt, können Stunden oder Tage vergehen – aber auch nur wenige Minuten“, warnt der Mediziner in “Bild” weiter.

Schlaganfälle sind für junge Menschen besonders gefährlich

Besonders prekär: für junge ist ein Schlaganfall sogar gefährlicher als für ältere Menschen. “Im Alter nimmt das Hirnvolumen ab, es ist also im Schädelinneren mehr Platz um das Gehirn herum.”

Auch Gefäßwandentzündungen, die beispielsweise nach einer Covid-19-Infektion häufiger auftreten, können Schlaganfälle verursachen. Wie auch der Konsum harter Drogen.

Wie kann ich Erste Hilfe leisten?

Sobald Sie bei einem Mitmenschen die genannten Beschwerden erkennen – wählen Sie sofort den Notruf 144.

Beim Schlaganfall kann möglicherweise der Erkrankte trotz bestehendem Bewusstsein nicht sprechen. Deshalb ist eine beruhigende und aufklärende Kommunikation mit der/dem Betroffenen sehr wichtig und ein Teil der Ersten Hilfe.

  • Person beruhigen und über weitere Maßnahmen aufklären.
  • Der Erkrankte soll sich hinlegen, mit leicht erhöhter Kopfposition.
  • Da der Betroffene eventuell nicht mit der Umwelt kommunizieren kann, ist eine regelmäßige Kontrolle des Bewusstseins und der Atmung unbedingt notwendig.
  • Lockern Sie die Kleidung zur Erleichterung der Atmung.
  • Öffnen Sie die Fenster und sorgen Sie für Frischluft.
  • Decken Sie die Person gegebenenfalls zu.
  • Betreuen Sie den Erkrankten, bis der Rettungsdienst eintrifft (wenn möglich nicht alleine lassen!)