Mehr als zwei Monate nach dem Ende der Luftbrücke aus Kabul halten sich noch mehr als 9.000 Afghanen auf Stützpunkten der US-Armee in Deutschland auf. Aktuell seien noch 9.139 Menschen aus Afghanistan auf dem US-Stützpunkt Ramstein und in einer Einrichtung der US-Armee in Kaiserslautern untergebracht, sagte ein Sprecher des deutschen Innenministeriums am Montag in Berlin.

Nach Informationen des Auswärtigen Amtes sind unter ihnen keine Afghanen, die für Deutschland eine Aufnahmezusage haben. Die Afghanen sollten eigentlich in die USA geflogen werden, sitzen aber derzeit auf den US-Stützpunkten fest. Die Weiterflüge in die USA waren im September unterbrochen worden, nachdem bei in den Vereinigten Staaten eingetroffenen Evakuierten einige wenige Fälle von Masern festgestellt worden waren. Die Schutzbedürftigen auf dem Stützpunkt im pfälzischen Ramstein und in den Rhine Ordnance Barracks, einer US-Kaserne im benachbarten Kaiserslautern, wurden kurz darauf gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken geimpft. Ramstein und ein Stützpunkt im Emirat Katar sind die wichtigsten Drehkreuze für die Weiterreise der Afghanen, die das US-Militär nach der Machtübernahme der Taliban ausgeflogen hatte. Dem Vernehmen nach sollen die Flüge von Ramstein in die USA am kommenden Freitag wieder aufgenommen werden. (APA/dpa)