Weil sie sich nicht impfen lassen will, verzichtet Franziska Gritsch freiwillig auf Weltcup-Einsätze in Nordamerika. Auch der größte Traum eines jeden Sportlers – die Teilnahme an den Olympischen Spielen – ist damit wohl geplatzt. Die Karriere steht am Scheideweg. „Es ist und war für mich nicht die leichteste Entscheidung, aber wenn ich etwas aus meiner Vergangenheit gelernt habe, steh hinter dem, wovon du überzeugt bist“, hat sie kürzlich erklärt (eXXpress berichtete).

Für Teamkollegin Julia Scheib ist dies unverständlich. Im „Standard“ findet sie kritische Worte: „Wenn man unsicher ist, sollte man sich eine zweite Meinung einholen. Man sollte sich aufklären lassen. Aber nicht von einem Nachbarn, sondern von einem Experten“, so Scheib.

"Die Impfung ist sicher"

Sie selbst hatte Corona, als es noch keine Impfung gegeben hat. Scheib: „Ich war zwei Wochen kränklich und habe einige Rennen verpasst. Ich hatte Rückenschmerzen und Probleme mit der Luft.“ Sie habe daher nicht gezögert und sich impfen lassen. „Wie im Sport vertraue ich auch hier auf jene Personen, deren jahrzehntelange Arbeit in diesem Gebiet für sich spricht und die mir nachvollziehbar auf Basis der aktuellen, gesicherten Erkenntnisse sagen: Die Impfung ist sicher. Sie wirkt. Und sie schützt – mich und andere.“

Noch einen Seitenhieb auf ihre impfkritische Kollegin kann sie sich nicht verkneifen. „Es gibt viele Lebenslagen, in denen man auf sein Herz hören sollte. Eine weltweite Pandemie gehört für mich nicht dazu. Wir leben in schwierigen Zeiten. Die Krankenhäuser gehen über, das Pflegepersonal rackert sich seit zwei Jahren ohne Pause ab. Es ist der reine Wahnsinn. Man muss an die Allgemeinheit denken“, so Scheib.

Julia ScheibScreenshot / Instagram: julia.scheib