Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) streckte am Mittwoch symbolisch seine Hand aus. Eine kritische, schonungslose Analyse sei Pflicht und Voraussetzung um gesellschaftliche Wunden zu heilen und das Trauma der Pandemie zu bewältigen. Doch Worte alleine reichen vielen Bürgern nicht.

“Wenn Nehammer glaubt es genügt zu sagen : ‘wir haben Fehler gemacht und haben uns jetzt wieder alle lieb’ hat er nichts verstanden”, schreibt ein eXXpress-Leser in unserem Forum. Und er bringt damit die Meinung sehr vieler Österreicher auf den Punkt.

Forderungen nach einem Untersuchungsausschuss

Was das “Schwamm drüber”-Angebot von Kanzler Nehammer und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) keinesfalls ersetzen wird können, ist eine Untersuchungskommission. Eine solche fordert etwa auch TV-Medicus Dr. Marcus Franz. Zehntausende Unterstützer hat seine entsprechende Petition vereint. Und so meint ein weiterer Leser etwa: “Ich will keine Versöhnung und keine Entschuldigung von diesen Menschen, die mir vor gar nicht langer Zeit ungemütliche Weihnachten gewünscht haben … Ich will eine politisch und rechtlich einwandfreie Aufarbeitung, mit allen politischen und strafrechtlichen Konsequenzen.”

Vilimsky postet "Impfzwang Liste der Schande"

Viele Impfgegner sehen die gesuchte Versöhnung als Konsequenz des Wahlergebnisses in Niederösterreich. Schließlich kann man den Ausgang der Landtagswahlen auch als Abrechnung mit den Corona-Maßnahmen, allen voran mit der Impfung sehen.

Und so ist es auch kein Zufall, dass der freiheitliche EU-Abgeordnete Harald Vilimsky just am Tag nach der Nehammer-Ankündigung an das Abstimmungsergebnis über eine Impfpflicht erinnert. “Wahltag ist Zahltag”, kommentiert Vilimsky die Liste auf Twitter.

So reagierten viele Leser auf Nehammers Angebot zur Versöhnung

An diesen Reaktionen lässt sich erkennen, wie tief die Gräben wirklich sind. Die ausgestreckte Hand des Kanzlers ist ein Schritt in die richtige Richtung, ein guter Anfang. Aber den milden Worten müssen harte Taten und schonungslose Aufklärung folgen. 

Können Sie der Politik Fehler der Pandemie verzeihen?