Die Frage rund um die persönliche Einstellung zur Impfpflicht spaltet nicht nur die Gesellschaft und führt gleichermaßen zu immer größer angelegten Demonstrationen in der Öffentlichkeit ( auch für den heutigen Samstag haben sich wieder zigtausende Menschen für eine Mega-Demo in Wien angekündigt) und zu hitzigen Debatten im privaten Bereich – nein, auch in Polit- und Regierungskreisen lässt die Jaukerlfrage niemanden kalt. Kurz vor der geplanten Einführung der Impfpflicht erreicht die Stimmung ihren Siedepunkt – und manche Partei wird nach dem geplanten Beschluss, welcher bereits kommende Woche im Parlament mit möglichst breiter Zustimmung gefasst werden soll, nicht mehr dieselbe sein.

Nahezu alle Parteien straucheln mit Haltung zur Impfpflicht

Nach Austritten und Parteiwechseln bei ÖVP und Grünen (der eXXpress berichtete) ringt SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner nach Kräften um eine möglichst einheitliche rote Linie, was die Haltung zur Impfpflicht anbelangt. Dabei wünscht sich die Ärztin wohlgemerkt ein Einpendeln auf ihre Haltung, und zwar ein einheitliches “Ja” für die Impfpflicht – doch damit stößt sie teils auch auf heftigen Gegenwind. Während sie unter anderem sehr wohl auf die Unterstützung des steirischen SPÖ-Landeschefs Anton Lang zählen kann, der die Impfpflicht vergangene Woche als “alternativlos” bezeichnete, halten andere dagegen.

Doskozil, Egger und Dornauer klar gegen Impfpflicht

Allen voran stellt sich der burgenländische Landeshauptmann und SPÖ-Chef, Hans-Peter Doskozil, klar gegen die Impfpflicht in jener Form, wie sie derzeit geplant ist. Unterstützung bekommt er dabei von den roten Landeschefs aus Salzburg und Tirol: Sowohl der Salzburger SPÖ-Chef David Egger als auch der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer halten klar gegen die Einführung der Impfpflicht und damit auch die Wunsch-Linie der Wiener SPÖ-Chefin.

Aber nicht nur Doskozil, Egger und Dornauer stehen der Impflicht skeptisch gegenüber – neben den Landesorganisationen erfährt Rendi-Wagner mit dem Kurs Pro-Pflichtjaukerl auch aus Gewerkschaft und der Arbeiterkammer teils heftigen Gegenwind. Viele Skeptiker soll es auch unter den Abgeordneten geben.