Bereits im Jahr 2021 berichtete die “New York Times” von SMS und Telefonaten zwischen Von der Leyen und Bourla. Dass die EU-Kommissionspräsidentin und der Impfstoff-Hersteller dabei mitten in der Corona-Pandemie nur über das Wetter gesprochen haben, scheint unwahrscheinlich. und so legte auch der Bericht aus dem Vorjahr schon nahe, dass “persönliche Diplomatie” eine große Rolle bei der Vergabe der Impf-Aufträge gespielt hätte.

Suche ergab keine Ergebnisse

Doch über den Inhalt der Gespräche und Nachrichten schweigt Brüssel eisern. Am Mittwoch hieß es nur kurz, dass diese bezüglich des Impfstoff-Deals nicht relevant waren. Transparenz ist in dieser Sache wohl überhaupt nicht die Stärke der EU – denn auch über das gesamte Volumen dieses Deals weiß die Öffentlichkeit nichts.

Brüssel lässt die Vize-Präsidentin für Wertefragen, Vera Jourova, ausrichten: “Die Kommission kann bestätigen, dass die Suche von Top-Offiziellen nach relevanten Nachrichten keine Ergebnisse brachte.”

SMS eigne sich gar nicht zum Impfstoff-Shopping

SMS und andere Kurznachrichten würden sich ja per se überhaupt nicht eignen, solch wichtige Anliegen der EU zu besprechen, weiß die Werte-Hüterin weiter zu berichten.

Blöd nur, dass Bourla der US-Zeitung im Jahr 2021 aus dem Nähkästchen plauderte, er habe ein “tiefes Vertrauen” zu Von der Leyen entwickelt und führe “tiefgründige Diskussionen” über Covid-Impfungen. Sogar über die Details von Virus-Mutationen sei man im Austausch gewesen.

Bleibt die Frage, die sich Unionsbürger an dieser Stelle wohl stellen müssen: Wenn diese Nachrichten nun angeblich doch nicht wichtig waren, warum werden sie dann verheimlicht? So bleibt – einmal mehr – ein unangenehmer Beigeschmack.

Pfizers Umsatz verdoppelte sich im Jahr 2021 immerhin auf 81.3 Milliarden Dollar. Verantwortlich dafür waren hauptsächlich die Verkäufe von Corona-Impfstoffen an EU-Staaten.

Die Erklärung der EU-Kommission