Weil ein Mann (27) im Iran das Ausscheiden der Nationalmannschaft bei der WM in Katar gefeiert hatte, wurde er laut Menschenrechtsgruppen getötet! Mehren Samak sei nach der Niederlage gegen die USA “von Sicherheitskräften in den Kopf geschossen” worden. Das teilte die in Oslo ansässige Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHR) am Mittwoch mit.

Das Center for Human Rights in Iran (CHRI) mit Sitz in New York bestätigte, dass Samak von Sicherheitskräften getötet worden sei, während er feierte. Iran schied am Dienstag nach der Niederlage gegen Erzfeind USA aus dem WM-Turnier in Katar aus. Das führte zu enttäuschten, aber auch freudigen Reaktionen in der Heimat. Viele Iraner weigerten sich wegen des gewaltsamen Vorgehens gegen die seit zwei Monaten andauernden Proteste im Land, ihr Nationalteam zu unterstützen.

CHR veröffentlichte Video von Samaks Beerdigung

Die Menschenrechtsorganisation gab weiter an, dass Samak in der Stadt Bankdar Ansali am Kaspischen Meer hupend in seinem Auto gefeiert hatte. Anschließend wurde der Mann erschossen. Am Mittwoch veröffentlichte CHRI ein Video von Samaks Beerdigung. Darauf sind Trauernde zu hören, die “Tod dem Diktator” riefen. Der Slogan richtet sich gegen das geistliche Oberhaupt des Irans, Ayatollah Ali Chamenei, und ist bei den landesweiten Protesten häufig zu hören.

Seit Mitte September toben im Iran landesweite Proteste. Grund dafür ist der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini (22) im Polizeigewahrsam. Sie wurde von der Sittenpolizei festgenommen und totgeprügelt, da sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll. Die Behörden gehen mit zunehmender Härte gegen die Demonstrierenden vor. Laut IHR wurden mindestens 448 Menschen durch Sicherheitskräfte getötet, das Militär spricht von mehr als 300 Todesopfern.