In einer aktuellen Analyse rechnet Focus Online vor, dass die Benzinpreise nach der Bundestagswahl stärker ansteigen dürften, als bislang angenommen. Im schlimmsten Fall drohen Preise von 2,47 Euro pro Liter Super E10. Basis für die Berechnung sind unter anderem die Wahlprogramme der Parteien.

Auch in Österreich droht ab 2022 ein Preis-Hammer

Anhand der möglichen Koalitionsvarianten hat die Redaktion ausgerechnet, welches politische Bündnis den deutschen Autofahrern am teuersten kommen könnte. Wenig überraschend sind die geforderten Maßnahmen der Grünen ein Preistreiber.

Im kommenden Jahr soll auch in Österreich der CO2-Ausstoß bepreist werden. Wie dieser genau aussehen soll, ist noch nicht bekannt. ÖVP und Grüne werden aber wohl entweder CO2-Steuern oder einen nationalen Emissionshandel einführen. Ziel beider Modelle ist es, den Preis für die Emission von Treibhausgasen zu erhöhen und damit Anreize für umweltfreundlicheres Verhalten von Unternehmen und Haushalten zu setzen.

Unterschied CO2-Steuern und Emissionshandel

Ein Emissionshandelssystem funktioniert so, dass die maximale Menge an Treibhausgasen, die in einem Zeitraum ausgestoßen werden dürfen, im Vorhinein festgesetzt wird. Diese Menge wird dann in Form von Zertifikaten an Unternehmen vergeben. Wer weniger emittiert als er darf, kann seine übrigen Zertifikate an andere Unternehmen verkaufen oder sie in die nächste Periode mitnehmen. Wer mehr emittiert, muss Zertifikate zukaufen. Der Preis pro Tonne ausgestoßenem Treibhausgas ergibt sich über Angebot und Nachfrage der Emissionszertifikate. Die Anzahl der ausgegebenen Zertifikate, und damit die maximale Menge an Emissionen, wird in jeder Periode verringert. Das erklärte das Oxford Institute for Energy Studies in einer aktuellen Studie.

Bei einer CO2-Steuer wird hingegen der Preis pro Tonne ausgestoßenem Treibhausgas festgesetzt, die Menge der Emissionen lässt sich so nur indirekt beeinflussen. Die CO2-Steuer fällt dann beispielsweise beim Kauf von Treibstoff, Heizöl oder anderen emissionsintensiven Materialien an. In der Regel deckt eine CO2-Bepreisung nicht nur Kohlendioxid (CO2) sondern auch andere Gase ab, diese werden als CO2-Äquivalente bezeichnet.

Ein Unterschied zwischen den Modellen besteht auch in der politischen Durchsetzbarkeit. In einem Emissionshandelssystem wird die Menge der ausgestoßenen Treibhausgase immer weiter verringert. Um den selben Effekt mit einer CO2-Steuer zu erzielen, muss man die Steuern immer weiter erhöhen, doch: “Steuererhöhungen sind politisch keine leichte Übung”, erklärte ein Sprecher des E-Wirtschaft-Verbandes Oesterreichs Energie gegenüber der APA. Einen funktionierenden Emissionshandel auf die Beine zu stellen, sei ebenfalls nicht leicht: “Man muss das System so bauen, dass Spekulation nicht möglich ist.” Auch der Preis müsse passen, “ein zu niedriger Preis hat keinen Lenkungseffekt, ein zu hoher Preis führt zu massiv verteuerten Produktionskosten und zu Standortdiskussionen”.