In einzelnen Wahlbezirken der Hauptstadt sind Österreicher bereits in der Minderzahl. So darf in drei Favoritner Wahlsprengeln weniger als die Hälfte mitentscheiden: Im Zentrum des 10. Bezirks, in der benachbarten Kreta und im Gudrunviertel. In den stadtauswärts gelegenen Grätzln am Gürtel sind vier von zehn Wienern im Wahlalter nicht stimmberechtigt: vom Sonnwendviertel am Hauptbahnhof über Fünfhaus bis zum Brunnenviertel im 16. Bezirk.

Seestadt Aspern ist Ausreißer

Grundsätzlich gilt in Wien: je weiter am Stadtrand desto geringer der Anteil der ausländischen Bevölkerung– etwa in Speising (14 Prozent) und Mauer (17) im Südwesten Wiens. Ein Ausreißer ist die Seestadt Aspern: 44 Prozent der Einwohner des Neubauviertels in der Donaustadt haben kein Stimmrecht. In den umliegenden Vierteln wie Aspern, Eßling und Breitenlee sowie am Mühlwasser sind es dagegen nur zwischen 14 und 17 Prozent.

Quelle: OGM

Wien verliert an Bedeutung

Mit nunmehr 18.491 weniger Wahlberechtigten in Wien im Vergleich zum Jahr 2016 verliert die Hauptstadt beim Rennen um die Hofburg an Gewicht. „Dass in Wien die Wahlen entschieden werden, dürfte mittlerweile nicht mehr gelten“, so Johannes Klotz vom Institut OGM. Denn obwohl in Wien insgesamt mehr Menschen leben, liegt es bei den Stimmbürgern klar hinter Niederösterreich. Niederösterreich ist auch nur eines von nur drei Bundesländern mit steigenden Wählerzahlen (+7112). Einen deutlichen Rückgang registrieren dagegen auch die Steiermark (-15.632) und Kärnten (-6487). In Oberösterreich (-2721), Salzburg (-2638) und Tirol (-1852) ist der Rückgang geringer. Ein Plus gibt es neben Niederösterreich in Vorarlberg (+3502) und im Burgenland (+1019). In Summe sind kommenden Sonntag somit um 36.128 weniger Menschen wahlberechtigt als bei der Stichwahl 2016.