Mexikanische Soldaten haben in den Aufliegern dreier Sattelzüge insgesamt 652 mittelamerikanische Migranten in versiegelten Kühlkammern entdeckt. Darunter waren 349 Minderjährige, 198 von ihnen unbegleitet, wie Mexikos Einwanderungsbehörde INM am Freitag mitteilte. Rund 87 Prozent der Menschen stammen demnach aus Mexikos südlichem Nachbarland Guatemala.

Opfer von Menschenschmugglern?

Den Migranten habe es in den Anhängern an Luft, Essen und Wasser gefehlt, hieß es. Sie seien mutmaßlich Opfer von Menschenschmugglern geworden und nun den Sicherheitskräften des Bundesstaates Tamaulipas übergeben worden.

Die Sattelzüge waren den Angaben zufolge am Donnerstagabend (Ortszeit) an einem Militär-Checkpoint in der Gemeinde Hidalgo im Nordosten Mexikos, gut 300 Kilometer von der US-Grenze entfernt, angehalten worden. Vier Personen seien festgenommen worden, teilten die Sicherheitskräfte von Tamaulipas mit.

Zahl illegaler Migranten stark angestiegen

Die Zahlen der Menschen, die bei der illegalen Einreise in die USA an der Grenze mit Mexiko aufgegriffen wurden, sind in diesem Jahr stark gestiegen – im Juli und August waren es jeweils mehr als 200.000. Es sind viele unbegleitete Kinder dabei.

Die meisten der Migranten stammen aus Mexiko oder aus einem der mittelamerikanischen Länder Guatemala, Honduras und El Salvador. Dort herrschen viel Armut, Gewalt und Korruption. Hinzu kommen die Folgen von Dürren und Naturkatastrophen. Auch aus anderen Krisenländern der Region wie Haiti, Kuba und Venezuela wagten zahlreiche Menschen zuletzt die lange, gefährliche Reise durch Mexiko. Viele Migranten erreichen gar nicht erst die US-Grenze, sondern werden von mexikanischen Soldaten aufgehalten und zurückgeschickt. (APA/dpa)