
Inflations-Rat von Ministerin: "Geht mehr arbeiten oder sucht euch neuen Job"
Die Lebenserhaltungskosten explodieren derzeit nicht nur in Österreich – die Rekord-Inflation macht Menschen rund um den Globus schwer zu schaffen, viele plagen Existenzängste. Für all jene, die nicht mehr wissen, wie sie ihren Lebensunterhalt finanzieren sollen, hatte die britische Politikerin Rachel MacLean nun einen Rat: Sie sollen einfach mehr arbeiten oder sich einen besser bezahlten Job suchen. Der Shitstorm folgte auf dem Fuß.
Ihre Worte erinnern ein wenig an Marie Antoinette, die hungernden Menschen dazu riet, einfach Kuchen zu essen, wenn sie kein Brot haben: Rachel MacLean, die britische Staatssekretärin für Schutzmaßnahmen (von den Briten salopp auch einfach als “Ministerin für Schutzmaßnahmen” bezeichnet, Anm.), hat am Montag bei einer Debatte im Live-TV einen heftigen Shitstorm losgetreten, als sie einen “kreativen” Inflations-Rat teilte. Demnach sollten all jene Menschen, die angesichts der massiven Teuerungen damit zu kämpfen haben, ihre Lebenserhaltungskosten aufzubringen, einfach “mehr Arbeiten” oder sich “einen besser bezahlten Job suchen”.
MacLeans Ansatz dürfte vielen Menschen, die angesichts der explodierenden Preise für Energie, Kraftstoffe, Lebensmittel und Co. unter reellen Existenzängsten leiden, wie bitterer Hohn erscheinen. MacLean meint ihren Rat aber Ernst und betont, dass es nun angesichts dieser “kurzfristigen” Herausforderungen wichtig sei, auf “langfristige” Maßnahmen zu setzen, um gegenzusteuern.
MacLean will auf "langfristige" Maßnahmen setzen
Als MacLean in “Sky News” über die Lebenserhaltungskostenkrise sprach, meinte die Politikerin: “Ich denke, worauf wir uns jetzt konzentrieren müssen, ist langfristig zu denken.” Und weiter: “Wir haben diesen kurzfristigen Druck auf uns, dessen wir uns alle bewusst sind. Aber langfristig müssen wir einen Plan haben, um die Wirtschaft anzukurbeln und sicherzustellen, dass die Menschen sich besser schützen können, sei es durch mehr Stunden oder den Wechsel zu einem besser bezahlten Job.” Nachsatz: “Das sind langfristige Maßnahmen – aber genau darauf konzentrieren wir uns als Regierung”, stellte MacLean klar.
Ministerkollege kritisiert "lächerlichen" Vorschlag
Diese Ansicht scheinen aber nicht alle politischen Vertreter zu teilen: Der Minister des Labour-Schattenkabinetts, Ian Murray, zeigte sich durch MacLeans Vorschlag vor den Kopf gestoßen und bezeichnete ich als “lächerlich”.
Rachel Maclean räumte daraufhin ein, dass ihre Idee wohl “nicht für alle Haushalte” funktionieren würde – hielt jedoch daran fest, dass für einige Menschen die Lösung ihres Problems sehr wohl darin bestehen könnte, sich nach zusätzlicher Arbeit umzusehen.
Kommentare
Also solche Leute gibt’s nicht nur bei uns in der Politik. Ist schon beruhigend.
Ich hatte wirklich schon die Befürchtung, nur wir haben blöde Politiker …….
Klar, wer macht dann die schlechtbezahlten Jobs?
Es sollte keine schlecht bezahlten Jobs geben.
Schlecht bezahlte Jobs gibt es, weil ständig dafür gesorgt wird, Leute, die im billigeren Ausland leben, oder sonstigen Gründen billig arbeiten, hier arbeiten zu lassen. Ansonsten müsste man zahlen womit man hier auch mehr als nur das Nötigste bezahlen könnte. Nur genug fürs nackte Überleben zu verdienen ist Sklaverei.
Richtig.
Selbst etwas tun statt jammern und dem Steuerzahler auf der Tasche liegen.
Leider können das Viele nicht trotz starken Einsatzes.