Erst die Spritpreise, dann das Heizöl und zuletzt auch noch die Lebensmittel.: Nicht nur “gefühlt” wird alles teurer und die Preisanstiege gehen weiter. Immer mehr Menschen sprechen offen über Existenzängste.

Erneute Preiserhöhungen

Die Teuerungen schreiten gefühlt unaufhaltbar voran. Zuletzt waren bei Lebensmitteln vor allem Speiseöle, betroffen, aber auch Milchprodukte sind betroffen. Vereinzelt rechnen Molkereien mit Preisanstiegen von bis zu 25 Prozent. Milchproduzenten müssen sparen – Hintergrund sind auch die Teuerungen bei Kraftfutter, Dünger und Diesel, die sich direkt auf die Milchmenge auswirken – ein Teufelskreis. 

Inflation von 7,4 Prozent erwartet

Das Statistische Bundesamt in Deutschland gab zuletzt an, im April mit einer Inflation von 7,4 Prozent zu rechnen. In Österreich liegt diese unwesentlich geringer bei 7,2 Prozent, dem höchsten Wert seit 41 Jahren. Weitere Steigerungen sind zu erwarten. Dass dabei auch von Nahrungsmitteln ein zusätzlicher preissteigender Effekt ausgehe, sagte am Freitag der Statistik Austria Chef Tobias Thomas. 

Niedrigere Steuern werden weiterhin abgelehnt

Zuletzt wurden Rufe einer Senkung, oder gar Aussetzung, der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel immer lauter. (eXXpress berichtete). Der Vizeobmann des Lebensmittelverbandes, Christof Kastner, kritisierte dieses vorhaben: “Rückendeckung gibt es von uns dafür keine“, sagte er. Würde man die Steuer aussetzen, könnte die Wiedereinführung verheerende Folgen für Verbraucher haben. Auch bei Spar zeigt man sich von der Idee zuletzt wenig begeistert. Die Konzernsprecherin Nicole Berkmann meinte, eine Senkung der Mehrwertsteuer wäre nicht zielgerichtet. 

Das Grundproblem liegt ganz wo anders

Der Präsident des Handelsverbands Stephan Mayer-Heinisch äußerte sich in einem Interview mit dem „Standard“ zu den Teuerungen. “Das Grundproblem ist der gefräßige Staat, der Arbeitnehmern wenig Geld im Börsel lässt“. Er fordert, dass netto mehr vom Bruttogehalt über bleibt.

Der Marktforscher Andreas Kreuzer gibt zu bedenken: “Wir sollten lieber hinterfragen, ob unser Steuersystem generell noch zeitgemäß ist.“ Er ist sich den Folgen einer Senkung bei den Mehrwertsteuern bewusst und warnt davor: “Die Rechnung kommt am Schluss.“ Denn die Preise steigen weiter – mit oder ohne Mehrwertsteuer.