Gefordert sieht der Innenminister weiter die EU, die bei Reformen im Migrationsbereich in die Gänge kommen müsse. “Am Sinnvollsten” wäre es laut dem Ressortchef, wenn Flüchtlinge gar nicht auf Booten oder in LKWs in die EU kämen. Das heißt, sie sollten künftig aus anderen Ländern heraus ihre Anträge an der Außengrenze oder in sicheren Drittstaaten stellen. Das Schengen-Veto verteidigt der Ressortchef. Der Antrag auf Erweiterung um Rumänien und Bulgarien sei “überfallsartig” zu einem Zeitpunkt auf den Tisch gelegt worden, wo Schengen so schlecht funktioniere wie noch nie.

Der Forderung von FPÖ und Teilen der Wiener ÖVP nach einem kompletten Asylstopp schließt sich der Innenminister auf entsprechende Fragen nicht an, spricht sich aber dafür aus, “weiter fest auf die Asylbremse zu drücken”. Zugleich reitet er eine Attacke gegen die Freiheitlichen und deren Chef Herbert Kickl. Dieser habe als Innenminister keine Maßnahmen gesetzt, nichts in diesem Bereich erreicht und schreie nun laut und hüpfe “wie ein Gockel” herum.

Zudem betreibe er Asyl-Tourismus, wenn er zur Grenze und dann von dort zu geplanten Flüchtlingsunterkünften herumreise – und wenn er selbst keine Zeit habe, schicke er “seine Identitären”. Dass Kickl hier mit einer als rechtsextrem eingestuften Bewegung kooperiert, sieht Karner als “schäbig und bedenklich”.