Zukünftig sollen 350 Fahrradpolizisten österreichweit den Kampf gegen “Verkehrssünder” aufnehmen. Das kündigte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Montag bei einem Medientermin in Wien an. Derzeit gibt es 310 Beamte, die mit Fahrrädern, E-Bikes und S-Pedelecs Streifendienst versehen und ein möglichst harmonisches Miteinander aller Verkehrsteilnehmenden sowie “die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer” gewährleisten sollen, wie Karner sagte.

“Es ist sehr erfreulich, dass der Radverkehr in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat. Unser Ziel ist ein gutes und sicheres Miteinander aller Verkehrsteilnehmer. Ein wesentlicher Faktor dabei ist die Fahrradpolizei. Neben der neuen persönlichen Ausrüstung und der Ausstattung der Räder mit Blaulicht werden wir die Fahrradpolizei jetzt auch auf das Burgenland und damit auf ganz Österreich ausrollen und auf rund 350 Polizisten aufstocken,“ sagte der Innenminister heute.

Der interimistischen Leiter der Landesverkehrsabteilung Wien, Thomas Losko, im Rahmen eines Medientermins anlässlich des Start der Radsaison.APA

In Wien versehen bereits 175 Beamte radelnd Streifendienst, davon 161 je nach Bedarf und dienstlicher Möglichkeiten. 14 Polizisten sind in der Bundeshauptstadt ausschließlich am Fahrrad unterwegs, wobei – wie den Medienvertretern veranschaulicht wurde – auch diese Gefährte mit Blaulicht und Folgetonhorn ausgestattet sind. Der Fuhrpark der Wiener Polizei umfasst aktuell 88 Fahrräder und 18 E-Bikes. Ein neues Blaulicht-System, das eine höhere Aufmerksamkeit im Straßenverkehr generiert, soll angeschafft werden, drei unterschiedliche Modelle befinden sich in der Testphase.

Radelnde Polizei gibt es in Wien seit 2007, seit 2021 als ein eigener Fachbereich innerhalb der Landesverkehrsabteilung. Für Karner handelt es sich dabei um ein “Erfolgsmodell” und einen “Eckpfeiler der Verkehrssicherheit”, wie er unterstrich. Inzwischen gebe es in jedem Bundesland Exekutivdienst auf Rädern, den der Innenminister kontinuierlich ausbauen möchte.

Unfallzahlen aus dem Bundesministerium für Inneres:

Jährlich kommt es in Österreich zu 10.000 Radunfällen mit Verletzten

Dieses Jahr wurde ein Höchststand verzeichnet

44 Radfahrer wurden im Straßenverkehr im vergangenen Jahr getötet,

49 Fußgänger starben bei Unfällen im Straßenverkehr

2023 sind bereits sieben Radfahrer und 14 Fußgänger getötet worden