“Die Frauen im Iran kämpfen um ihre Freiheit und nehmen die Kopftücher ab. Die ORF-Teheran-Korerspondentin in der ZiB1 trägt Kopftuch …”, kritisiert etwa auch die bekannte Journalistin Isabella Klausnitzer den erneut Kopftuch-Auftritt in einer der wichtigsten Nachrichten-Sendungen Österreichs.

Tatsächlich ist befremdlich, dass die Nachrichten-Chefredaktion des Gebührensenders erneut zulässt, dass die ORF-Mitarbeiterin Katharina Wagner mit Kopftuch in dieser Live-Schaltung aus Teheran zu sehen ist: Die Redakteurin dokumentiert damit die Unterwerfung des österreichischen TV-Senders unter die bizarren und frauenfeindlichen Regeln der iranischen Mullahs – unter Regeln, die aktuell von tausenden tapferen Frauen auf den Straßen der iranischen Großstädte bekämpft werden.

Erneut viel Kritik auf den Social-media-Plattformen für die ORF-Mitarbeiterin mit Kopftuch.

Tausende Iranerinnen kämpfen aktuell für ihre Freiheit - und gegen den Kopftuch-Zwang

Konnte beim ersten Kopftuch-Auftritt der ORF-Mitarbeiterin noch davon ausgegangen werden, dass dies die ORF-Chefredaktion überrascht haben könnte, lässt sich beim zweiten Mal nun nicht mehr so argumentieren: Die Anbiederung mit dem gezeigten Kopftuch an das iranische Regime ist ein Affront gegen die demonstrierenden Iranerinnen, die auf den Straßen für ihren Aufstand aktuell ihr Leben riskieren.

Harald Vilimsky, der EU-Abgeordnete der FPÖ, meinte dazu bereits auf Twitter: “Van der Bellen gefällt das”, schrieb er in Anspielung des Kopftuch-Sagers des grünen Bundespräsidenten.

Van der Bellen sorgte bekanntlich mit diesem Spruch für Irritationen: “Wir werden alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen – aus Solidarität.” Angesichts der massiven Proteste der couragierten Frauen im Iran ist dieser Satz nicht wirklich gut gealtert.

Ein offizielles Statement der ORF-Führung oder der ZiB1-Chefredaktion zu den irritierenden Kopftuch-Auftritten kam bisher nicht.

Millionenfach im Web verbreitet: Das wunderbare Bild zum Mut der iranischen Frauen.