Westliche Geheimdienste schlagen Alarm: Die russischen Streitkräfte trainierten in Kaliningrad, im früheren Königsberg, den Abschuss ballistischer Mittelstreckenraketen vom Typ Iskander sowie das Verhalten bei Gegenreaktionen von NATO-Armeen.

Bei einer Übung sollen hundert Soldaten demnach den „elektronischen Start“ der mobilen ballistischen Raketensysteme mit Atomwaffen vom Typ Iskander simuliert haben, bestätigte das Verteidigungsministerium am Mittwoch.

Mobil, mit einer Reichweite von 500 Kilometern. die Iskander Boden-Boden-Raketen

Allgemeine Einstellungen

Die Iskander-Boden-Boden-Raketen (NATO-Code SS-26 Stone) sind atomar bestückbar und haben eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern. Sie können daher von Königsberg aus Berlin, Warschau oder auch Kopenhagen erreichen.

Auch bei einer nächtlichen Probe für die Militärparade am 9. Mai seien die auf schweren Lastwagen montierten Raketen bereits in Kaliningrad zu sehen gewesen, meldete die Nachrichtenagentur Interfax. „Die Bürger der Exklave sollen sehen und verstehen, dass die modernsten Waffentypen der russischen Armee zum Schutz der Region aufgestellt sind“, wird ein Militärsprecher zitiert.

Die Stationierung der Iskander-Raketen in Königsberg wurde lange von der russischen Staatsführung geheim gehalten, nun wurde darüber offen kommuniziert – eine weitere Drohgebärde in der aktuellen Propagandaschlacht zwischen Russland und den EU-Nationen.

Dass die Stationierung der SS-26-Raketen in Königsberg nun bekannt gegeben wird, ist kein Zufall: Wladimir Putin (69) will dem Westen weiter drohen.
Die mit Atomsprengköpfen bestückbaren Iskander-Raketen sind in Kaliningrad (Königsberg) stationiert.