Im Fall des Islamisten Sayfulloh Saipov konnte sich die New Yorker Jury am Montag doch nicht einstimmig auf die Verhängung der Todesstrafe einigen. Diese wäre im Staate New York eigentlich noch möglich, wurde aber das letzte Mal in den 1960er-Jahren vollzogen.

Schlimmstes Attentat seit 9/11

Der Usbeke wird von US-Medien als “Radweg-Mörder” bezeichnet. Mit einem Kleintransporter fuhr der bekennende IS-Anhänger zu Halloween 2017 durch eine belebte Straße in Manhattan, New York. Dort überfuhr er mit Absicht Fahrradfahrer und Fußgänger und schrie dabei den islamistischen Schlachtruf “Allahu Akbar” ( dt.: Gott ist groß). Er tötete acht Personen und verletzte zwölf weitere schwer. Sein Attentat war nach 9/11 das islamistische Attentat mit den meisten Toten im Bundesstaat New York.

Wollte IS-Flagge über seinem Krankenbett aufhängen

Der Islamist wurde beim Attentat selbst leicht verletzt – sein Ziel sei es jedoch eigentlich gewesen, “zum Märtyrer zu werden”, wie er selbst vor Gericht sagte. Der achtfache Mörder zeigte nach seiner Tat keine Reue, ganz im Gegenteil: Über seinem Krankenbett wollte er eine IS-Flagge aufhängen. Der damalige US-Präsident Donald Trump forderte die Exekution des Usbeken und führte die Möglichkeit der Todesstrafe auf Bundesebene 2020 wieder ein. Auch der Justizminister gab bekannt, die Todesstrafe für den Islamisten anzustreben, Joe Biden machte das Dekret von Donald Trump im vergangenen Jahr aber wieder rückgängig. Trotzdem hätte im Bundesstaat New York theoretisch die Todesstrafe verhängt werden können – sie wurde zuletzt vor mehr als 60 Jahren durchgeführt. Darauf konnte sich die Jury am Montag jedoch nicht einigen. Da es zu keinem einstimmigen Beschluss kam, wurde automatisch die höchste Haftstrafe verhängt. Der 35-jährige verurteilte Mörder wird sie ohne Aussicht auf frühzeitige Entlassung im Hochsicherheitsgefängnis im Bundesstaat Colorado absitzen.