„Wir wissen nicht, wann es passieren wird; Ich hoffe sehr, dass es nicht wie dieses Mal innerhalb von sechs Monaten sein wird und die dritte Dosis länger hält,“ meinte der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Nachman Ash in einem Radio-Interview. Bislang hat Israel hauptsächlich mit Biontech/Pfizer geimpft. Bisher hat Irsael etwa 2,8 Millionen Menschen mit der dritten Dosis geimpft, nachdem im August mit einer Auffrischungsimpfung begonnen wurde. Gesundheitsbeamten zufolge lässt die Wirkung der ersten Covid19-Impfung bereits nach fünf Monaten nach. Das macht neuerliche Auffrischungen erforderlich.

Auch Großbritannien und USA möchten noch im September Auffrischungsimpfungen anbieten. Europa zieht derzeit eine dritte Dosis in Betracht. Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation Tedros Adhanom Ghebreyesus meinte letzte Woche, dass die Regierungen mindestens bis Ende dieses Jahres warten sollten, damit ärmere Länder einen besseren Zugang zu Impfstoffen erhalten.

Israel: Vom Musterschüler zum Corona-Hotspot

Bislang haben 2,8 Millionen Israelis zwei Impfungen erhalten. Etwa 500.000 haben bislang nur eine Dosis erhalten. Fast eine Million Menschen sind bislang überhaupt nicht geimpft. Einst war das Land Spitzenreiter im globalen Wettlauf gegen Covid-19. Anfang September wurde das Land allerdings zu einem Corona-Hotspot. Israel hatte nach der Ausbreitung der Delta-Variante in der Woche bis zum 4. September die weltweit höchste Pro-Kopf-Infektionsrate. Das besagen die von der Johns Hopkins University zusammengestellten Zahlen.

Nachman Ash betonte, dass die Auffrischungsimpfung scheinbar den Anstieg der Infektionen gestoppt hat. Die Anzahl der schweren Fälle pro 100.000 Einwohner ist bei ungeimpften Personen weitaus höher als bei jenen, die zwei Impfdosen erhalten haben, was zeigt, dass Impfungen auch bei nachlassender Immunität einen gewissen Schutz vor schweren Krankheiten bieten.