Am 9. Mai feiern alle Staaten der ehemaligen Sowjetunion den Tag des Sieges über Nazideutschland. Aus diesem Anlass postete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski in seinem Telegram-Kanal einen Text mit klarer Botschaft. So wie einst die Sowjetunion, für die auch ukrainische Soldaten kämpften, Nazideutschland besiegten, werde nun die Ukraine über Russland triumphieren. “Am Tag des Sieges über den Nazismus kämpfen wir für einen neuen Sieg”, unterstrich Sleneskyj. “Der Weg dorthin ist schwierig, aber wir haben keinen Zweifel, dass wir siegen werden.”

Passend zum Anlass? Totenkopf der 3. SS-Panzerdivision

Dabei fügte er dem Text zehn Bilder bei, auf denen ukrainische Soldaten und Zivilisten zu sehen sind. Eine halbe Stunde später wurde das erste Bild aus der Fotostrecke gelöscht. Da Beiträge auf Telegram weitergeleitet werden können, ist die Originalversion noch immer zugänglich.

Näher besehen ist der Grund für die geheime Nachkorrektur klar: Das erste Bild zeigt einen ukrainischen Soldaten, auf dessen Brust das Bild der Totenkopf der 3. SS-Panzerdivision prangt. Die Elitetruppen der Nazis kämpfte während des Zweiten Weltkriegs auch in der Südukraine.

Nazi-Symbole auf ukrainischen Uniformen sind schon öfters aufgetaucht

Das war ein gewaltiger Patzer. Einen größeren Gefallen hätte Selenskyj der russischen Propaganda gar nicht bereiten können. Immerhin dient ja die “Militäraktion” dem Kreml zufolge der Denazifizierung.

Tatsächlich sind schon zuvor Nazisymbole bei ukrainischen Soldaten aufgetaucht, darunter auch die schwarze Sonne oder die Wolfsangel. Das Asow-Bataillon, das 2014 nach Beginn des Ostukraine-Konflikts unter anderem vom Rechtsextremisten Andrij Bilezkyj gegründet wurde, verwendet die Wolfsangel offiziell als Abzeichen. Dem Osteuropa-Experten Andreas Umland zufolge hat sich das ehemalige Freiwilligenbataillon mittlerweile “entideologisiert und zu einer normalen Kampfeinheit unter dem Kommando des ukrainischen Verteidigungsministeriums entwickelt”. Von der Wolfsangel hat sich das Asow-Bataillon allerdings bis heute nicht getrennt.