Durch die aktuelle Dürreperiode sind die Wasserstände zahlreicher Flüsse in ganz Europa gesunken. In den trockenen Flussbetten in Deutschland und Tschechien sind nun jahrhundertealte Warnbotschaften aufgetaucht, berichten mehrere Forscherteams. Diese Felsen sind als “Hungersteine” bekannt. Sie sollen vor einer schlechten Ernte, einem Mangel an Lebensmitteln oder hohen Preisen warnen.

Einer dieser Steine liegt in der Elbe, die von den Bergen Tschechiens durch Deutschland bis zur Nordsee fließt. Der Stein, der auf eine Dürre im Jahr 1616 zurückgeht, sei nun wieder im trockenen Flussbett zu sehen. Die Warnung lautet: “Wenn du mich siehst, dann weine.”

Auf diesen Steinen “sind unter anderem die Jahre der Not und die Initialen von Autoren eingemeißelt, die der Geschichte verloren gegangen sind”, schrieb ein tschechisches Forscherteam in einer 2013 veröffentlichten Studie.

"Situation soll sich verschlimmern"

Experten erwarten in absehbarer Zeit keine Verbesserung der Lage – im Gegenteil: “Wir gehen davon aus, dass sich die Situation in den meisten Teilen Europas verschlimmern wird”, meinte die Europäische Beobachtungsstelle für Dürre gegenüber Sky News.