Die Geschäfte des global agierenden Stahl-Giganten ArcelorMittal, mit 74.000 Mitarbeitern in Europa liefen gut – bis jetzt. Die hohen Preise für Strom zwingen die Stahlerzeuger in die Knie. 9000 Jobs in Deutschland sind betroffen.

CO2-Kosten machen EU-Maßnahmen wirkungslos

Die „exorbitant gestiegenen Energiepreise“ beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlherstellung massiv, berichtete das Unternehmen in einer Aussenung. Hinzu komme eine schwache Marktnachfrage, ein negativer Wirtschaftsausblick sowie anhaltend hohe CO2-Kosten in der Stahlproduktion, wodurch die EU-Handelsschutzmaßnahmen an Wirkung verlieren würden.

In zwei Werken des Stahl-Riesen bleiben die Hochöfen künftig kalt

Neben Hamburg und Bremen gibt es auch in zwei weiteren Werken bereits Kurzarbeit. „Die hohen Kosten für Gas und Strom belasten unsere Wettbewerbsfähigkeit stark. Dazu kommt ab Oktober die geplante Gasumlage der Bundesregierung, die uns weiter belasten wird“, wird Reiner Blaschek, CEO von ArcelorMittal Germany und für das Werk in Bremen in “Finanzmarktwelt” zitiert. „Als energieintensive Industrie sind wir davon extrem betroffen. Mit einer Verzehnfachung der Gas- und Strompreise, die wir innerhalb weniger Monate hinzunehmen hatten, sind wir nicht mehr wettbewerbsfähig in einem Markt, der zu 25 Prozent aus Importen versorgt wird. Wir sehen dringenden politischen Handlungsbedarf, um die Energiepreise umgehend in den Griff zu bekommen“.

Auch in anderen Werken in Deutschland müssen Mitarbeiter zur Kurzarbeit angemeldet werden

Faserhersteller Lenzing muss Produktion senken

Auch in Österreich wird der Druck auf die Wirtschaft immer größer. Erst am Freitag wurde bekannt, dass die Gas-Krise dem oberösterreichischen Faserhersteller Lenzing schwer zu schaffen macht. Im Burgenland wird die Produktion heruntergefahren und Mitarbeiter zu Kurzarbeit angemeldet – eXXpress berichtete.