Es war die erste Nationalratssitzung nach der Sommerpause – und die hatte es in sich. Innenminister Karl Nehammer kritisierte Herbert Kickl für seine Aussagen zum Thema Corona. Doch beim Thema Asyl krachte es gewaltig. Kickl warf seinem Nachfolger “Versagen auf breiter Front” und einen “Betrug an der eigenen Bevölkerung” vor. Darüber hinaus gebe es laut dem FPÖ-Chef den größten Zuwachs an Asylanträgen.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) gab sich empört und unterstellte der FPÖ gleich einmal “Doppelmoral” in Bezug auf einen Medienbericht, wonach sich etliche freiheitliche Spitzenfunktionäre impfen haben lassen. In der Flüchtlingspolitik attestierte er seinem Vorgänger Kickl, als einzige Aktion ein Schild in Traiskirchen umgemalt zu haben. Nehammer ging sogar noch weiter: “Ihre Ausführungen zum Thema Corona sind letztklassig. Ich entziehe Ihnen hiermit das Du-Wort, das wir gegenseitig gerne gepflegt haben.”

Innenminister Karl Nehammer und Herbert KicklAPA/ROBERT JAEGER

Allerdings gab sich der Minister in der Sache betont hart und geißelte die EU-Kommission, falsche Signale mit einer Vermischung aus Migration und Asyl auszusenden. Die Flüchtlingspolitik der Union sei gescheitert. Es brauche neue Allianzen für ein Umdenken und nicht wie die FPÖ Drohgebärden, die man gar nicht umsetzen könne.