„Ich würde den Eistraum heuer absagen“, so die Klimaforscherin am Samstag in der ORF-Sendung “Wien Heute”. Generell fordert sie, auf solche Art der Vergnügung künftig zu verzichten.

“Man sollte im Winter ja auch keine Erdbeeren essen”, so Kromp-Kolb. Wann, wenn nicht im Winter, man aber stattdessen eislaufen sollte, wurde sie nicht gefragt.

Verständnis für Klima-Kleber: "Ist ja noch keiner gestorben"

Befragt zu den chaotischen Aktionen der “Klima-Kleber” sagt das ehemalige Mitglied des Wiener Klimarates: “Es ist traurig, dass junge Menschen in eine Situation gebracht werden, in der sie zu solchen Akten der Verzweiflung gezwungen werden”.

Aber immerhin sei bei diesen Klebe-Aktionen ja noch niemand gestorben, und die beschmierten Kunstwerke wären ohnehin alle hinter Sicherheitsglas. Dass “Nachahmer” bald auch noch so “rücksichtsvoll” sein würden, bezweifelt sie, und zeigt ihr Verständnis für die Aktionen.

Wie im Auge eines Hurrikans

Weil es ganz ohne Freude aber sogar der Klimaforscherin zu trist ist, möchte sie auf Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt nicht generell verzichten. Nur kürzer und freilich nicht überall sollen die Lichter in der stillen Zeit ihrer Meinung nach leuchten.

Dass einige Menschen sogar Gefallen an den wärmeren Temperaturen im Herbst finden, vergleicht Kromp-Kolb mit Menschen, die im Auge eines Hurrikans die Windstille feiern. “Das warme Wetter ist eingebettet in eine katastrophale Gesamtlage” des Klimas, stellt sie fest.

Zog in der Vorsaison 250.000 Menschen in seinen Bann: Der Wiener Eistraum

"Dürfen unseren Wohlstand nicht halten"

Auf den Eistraum zu verzichten ist aber wohl nur der Anfang. “Ein Leben ohne Wohlstand ist ohnehin schöner und glücklicher” – diese These durfte Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb im ORF angesichts der Energiekrise bereits vor einigen Wochen unwidersprochen verbreiten. Ganze Branchen seien für sie nicht mehr tragbar – und auch dem Tourismus und einigen Sportevents will die Wienerin an den Kragen, sagte sie damals – der eXXpress berichtete.

Müssen wir künftig auf unser Vergnügen verzichten?