Kaum ein Tag ohne schlechte Nachricht aus der Finanzbranche. Der Bankensektor kommt einfach nicht zur Ruhe. Die Nervosität nimmt immer mehr zu. Aktuell zittert die Branche um die renommierte Deutsche Bank, deren Aktie am heutigen Freitag gleich 14,9 Prozent eingebüßt hat. Das Papier ist jetzt nur mehr 7,95 Euro wert. Begonnen hat die Talfahrt mit dem Kollaps der Silicon Valley Bank in den USA, und der dadurch ausgelösten Bankenkrise, die auch zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS führte.

Sieben Milliarden Börsenwert haben sich in Luft aufgelöst

Seither haben die Aktien des größten deutschen Geldinstitutes in etwa 30 Prozent eingebüßt. Gemessen am Börsenwert ist das ein Verlust von rund sieben Milliarden Euro. Dennoch ist die Deutsche Bank noch gut 16,5 Milliarden Euro wert. Doch die Nervosität steigt. Zur Absicherung eines Zehn-Millionen-Euro schweren Pakets von Deutsche-Bank-Anleihen, mussten laut dem Datenanbieter S&P Market Intelligence statt 142.000 Euro bereits 200.000 bezahlt werden.

Analyst: "Die Deutsche Bank ist nicht die nächste Credit Suisse"

Analysten sind bemüht, die Wogen zu glätten. Grund dafür: Das robuste Eigenkapital und die Liquiditätsposition der Bank. Auf die pochte man auch bei der Credit Suisse, noch kurz vor der Übernahme. Doch Analysten von Autonomous Research wollten gar nicht erst die Idee zu diesem Vergleich aufkommen lassen. „Um es klar zu sagen: Deutsche Bank ist nicht die nächste Credit Suisse”, schrieben sie in ihrer Analyse.

Bundeskanzler Olaf Scholz versuchte zu beruhigen

Auch der deutsche Bundeskanzler versuchte zu kalmieren. Er meldete sich aufgrund der Schieflage der Bank im Rahmen eines EU-Treffens in Brüssel zu Wort. “Es gibt keinen Anlass, sich irgendwelche Gedanken zu machen. Die Deutsche Bank hat ihr Geschäftsmodell grundlegend modernisiert, neu organisiert und ist eine sehr profitable Bank”, wird Olaf Scholz von „ntv“ dazu zitiert. Dass mit der Deutschen Bank aber der nächste Finanz-Riese wankt, wird den Markt nicht sonderlich beruhigen.