„Europa importiert etwa die Hälfte seines Diesels aus Russland und etwa die Hälfte seines Diesels aus dem Nahen Osten“, erklärt Russell Hardy, Chef des Energiehandelsunternehmens Vitol. „Es gibt einen systematischen Dieselmangel.“

Torbjörn Törnqvist, Chef des Rohstoffkonglomerats Gunvor, bezeichnete den aktuellen Energiemarkt als „gelähmt“. Es handle sich dabei um ein globales Problem, das Europa allerdings besonders hart treffe.

Krieg hat die Lage verschärft

Das Problem liegt auf der Hand. Täglich (!) bekommen wir eine Million Barrel Diesel aus Russland. Die Abhängigkeit ist immer noch enorm – trotz der ohnehin schon hohen Belastung. EU-Vorschriften und Steuern auf CO2-Emissionen erhöhen den Preis bereits seit geraumer Zeit. Der Krieg in der Ukraine hat die Lage nun aber dramatisch verschärft.

Lage könnte im April noch schlimmer werden

So warnte Energy Aspects, ein in London ansässiges Forschungsinstitut, davor, dass die Dieselreserven in Europa in diesem Monat unter die Schwelle von 390 Millionen Barrel fallen könnten, was seit 2018 nicht mehr geschehen war. Und die Situation könnte sich im April weiter verschärfen, wenn die westlichen Sanktionen gegen Moskau zunehmen und dies zu weniger Käufen von Diesel führt, einem Kraftstoff, der kurzfristig nur schwer durch andere Lieferanten zu ersetzen ist.

Die Dieselpreise sind