Während die Regierung in Österreich weiter versucht, Impfskeptiker umzustimmen und sie mit neuen Kampagnen und guter Zurede zu umgarnen, schlägt US-Präsident Joe Biden harte Töne an: Genug mit dem Leben anderer gespielt, so könnte man aus dem Subtext seiner jüngsten Verordnung herauslesen – denn die USA führen nun die Impfpflicht ein. Zumindest für bestimmte Berufsgruppen wird der Stich nun zu einem Muss, betroffen sind beinahe zwei Drittel der berufstätigen Bevölkerung der USA – das sind rund 100 Millionen US-Amerikaner.

"Unsere Geduld ist erschöpft"

“Wir waren geduldig“, sagte Biden am Donnerstagabend in einer Ansprache im Weißen Haus, “aber nun ist unsere Geduld erschöpft.“ Die Geimpften seien zunehmend frustriert darüber, dass sich viele Landsleute gegen die Impfung sträubten und so die Ausbreitung des Virus vorantrieben. Der Präsident sprach von einer „Pandemie der Ungeimpften“. Die Verweigerer, schimpfte er, überfüllten Amerikas Krankenhäuser. “Sie nehmen Menschen mit Krebs oder Herzanfällen den Platz weg.”

Obwohl die Impfung in den USA überall kostenlos verfügbar ist, liegt die Immunisierungsrate in den Vereingten Staaten nur bei 53 Prozent – zum Vergleich: In Österreich haben 62, 27 Prozent der Bevölkerung zumindest eine Schuzimpfung erhalten (Stand: 10. September 2021), auch in Deutschland liegt dieser Wert bei etwa 62 Prozent, Impf-Pioniere wie Dänemark haben bereits über 80 Prozent erreicht. Die USA liegen also mindestens über 10 Prozent im Hintertreffen, und das, während die Delta-Variante sich in den Staaten rasant ausbreitet und das Land einen dramatischen Anstieg der Infektionszahlen erlebt. Angesichts dieser dramatischen Entwicklung sieht Joe Biden offensichtlich keinen anderen Ausweg – und hat darum nun den Impfzwang verkündet. Diese Impfpflicht soll “n einigen Wochen“ in Kraft treten, so der Demokrat.