Laut Antonio Maini, dem Bürgermeister von Caldes in der Provinz Trentino, war die Leiche des jungen Joggers durch tiefe Kratzspuren grauenvoll zugerichtet worden. Neben dem toten Sportstudenten lag ein blutverschmierter Ast, mit dem er sich vermutlich noch vor Angriffen wehren wollte. Als der zuvor vermisst gemeldete Jogger nachts um drei Uhr gefunden worden war, bestand sofort der Verdacht: Er wurde von einem Bären getötet.

Tatsächlich hat die Obduktion der Leiche dies bestätigt. Andrea P. hatte demnach noch gelebt, als ihn das Raubtier auf einem Wanderweg nahe der Grum-Alm im Gemeindegebiet von Caldes angriff. Der Sportstudent ist damit das erste Opfer eines tödlichen Bären-Angriffs in Italien. Doch Attacken durch Bären in der Provinz Trentino haben schon häufiger für Aufregung gesorgt. Erst vor einem Monat war dort ein Spaziergänger angegriffen und schwer verletzt worden. Wanderer, Jogger und Spaziergänger mit Hunden gelten als besonders gefährdet. Häufiger schon sind Bären auch in Wohngebiete eingedrungen und haben Nutztiere attackiert.

Bären wurden eigens aus Slowenien in der Provinz angesiedelt.

Nach der Tragödie um Andrea P. versuchen Experten nun anhand von DNA-Abgleichen herauszufinden, welcher Bär für den Tod des jungen Mannes verantwortlich ist. Kein leichtes Unterfangen. Im Trentino leben geschätzt 90 Bären in freier Wildbahn, nachdem dort Ende der 1990er Jahre zwölf Tiere aus Slowenien angesiedelt worden waren. 20 der heutigen Bären gelten inzwischen als problematisch.

Deshalb wurde vor Ort beschlossen, die drei bekanntesten Problembären jetzt zum Abschuss freizugeben.