Es klingt absurd und ist vielen Österreichern völlig unverständlich. Zahlreiche Menschen, die als Flüchtlinge aus Afghanistan zu uns gekommen waren, fuhren offenbar auf Heimaturlaub. Viele von ihnen sitzen jetzt in Kabul fest. So wie beispielsweise ein 24-jähriger HTL-Schüler aus Wien. Vor 12 Tagen reiste er in seine alte Heimat – seine Daueraufenthaltsberechtigung macht das möglich. Nun sitzt er fest und hofft auf Hilfe. In der “ZiB” schildert der Afghane, dass aus Österreich derzeit niemand vor Ort sei. Sämtliche Mails, die er beispielsweise an das Außenministerium geschickt hätte, blieben bislang unbeantwortet. Unbeantwortet bleibt in seinen Erzählungen auch die Frage, warum man überhaupt in ein Land reisen kann, aus dem man eigentlich geflohen ist, weil man um sein Leben bangte. (Der ORF stellt diese Frage gleich gar nicht).

Auch FPÖ-Delegationsleiter im Europäischen Parlament, Harald Vilimsky ortet Irrsinn

Jagdkommando-Soldaten riskierten ihr Leben - zu Fuß durch Kabul

Dass Österreich nicht vor Ort sei, stimmt schlichtweg nicht. “76 österreichische Staatsbürger mit afghanischen Wurzeln bzw. aus Afghanistan geflohene Schutzbedürftige, die auf Familienbesuch in der Heimat gewesen waren, wurden mit Hilfe des #Bundesheers aus Kabul ausgeflogen”, berichtet Michael Bauer vom österreichischen Bundesheer.
Wahnsinn: Um die noch in Afghanistan verbleibenden Personen sicher vorbei an den Taliban zum Flughafen Kabuls zu bringen, seien unter anderem unsere Elitesoldaten vom Jagdkommando auf dem Boden. Auch Mitarbeiter des Außenamts sind an der Operation beteiligt. Zu Fuß riskieren sie ihr Leben, bringen die “Flüchtlinge” durch die Stadt zum Flughafen.

Österreichische Elite-Soldaten sind in der Region

Außenminister erklärt ZiB-Wolf die Fakten

Über die Faktenlage klärte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) indes auch “ZiB”- Moderator Armin Wolf auf (eXXpress berichtete).“Wir haben eine Verpflichtung zu helfen”, stellte Schallenberg klar, wies Moderator Armin Wolf allerdings auf die Fakten hin. Nämlich, dass sich viele Menschen, die nach Afghanistan gereist seien, gar nicht gemeldet hätten und nun tägliche neue Meldungen eintreffen würden. Schallenberg verweist darauf, dass Österreich bereits vor Jahren die höchste Reisewarnstufe für Afghanistan verhängt und jedem geraten haben, nicht ins Land zu reisen. Viele hätten aber dennoch beispielsweise ihre Familien besucht.

Mehrere Dutzend "Heimaturlauber" warten darauf, von unseren Soldaten gerettet zu werden
Erklärt Armin Wolf die Situation in Afghanistan: Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP).Screenshot: ORF