Sieben Anrufe schon am frühen Morgen des Feiertags, es sind treue und begeisterte eXXpress-Leser – Geschäftsleute, Politiker und ein Wissenschaftler: “Lasst euch nicht einschüchtern. Bravo, dass ihr das alles aufdeckt.” Oder: “Wahnsinn, mit wie viel Hass auf eure Berichterstattung reagiert wird – bleibt stark.” Und ein eXXpress-Fan sagt: “Was soll diese Lügerei gegen euch? Ihr habt korrekt berichtet – das kann jeder nachlesen. Da liegen bei den linken Netzwerken offenbar die Nerven blank.”

Tatsächlich hat unser Bericht über die neuen Details zum spektakulären Politkrimi, der Sebastian Kurz das Kanzler-Amt gekostet hat und der vermutlich auch eine Änderung der innenpolitischen Meinung bezwecken soll, für eine brutale Attacke von aggressiven Postern geführt: So wird in Statements auf Twitter oder Facebook bewusst gelogen, dass der eXXpress “die Wohnorte” eines Oberstaatsanwalts und des “Falter”-Chefredakteurs veröffentlicht hätte. Faktum ist: Lediglich die Entfernung zwischen deren Häuser – irgendwo in Niederösterreich – wurde angegeben (nur 1500 Meter).

Fiese Lügen über die eXXpress-Berichte

Und noch eine Unwahrheit wird von Personen erzählt, die alle einem bekannten Netzwerk zuzurechnen sind: Der eXXpress hätte im aktuellen Polit-Skandal “Detektive auf Journalisten angesetzt”. Wahr ist vielmehr: Bei einer Detektei wurde nachgefragt, ob diese Firma Experten empfehlen könnte, die sich die in diesem Chat-Skandal verschickten Files ansehen kann.

Immerhin geht’s dabei um den Verdacht des Amtsmissbrauchs, den Verdacht der Anstiftung zum Amtsmissbrauch und um den Verdacht, ganz gezielt mit absolut willkürlich ausgewählten Chats vielleicht einen Regierungs-Wechsel auf undemokratische Art geplant zu haben. Eine ähnliche Vorgangsweise ist immerhin allen Österreichern noch von der Ibiza-Video-Inszenierung im Mai 2019 bekannt.

Hochbrisante Akten-Teile ungesichert per WhatsApp verschickt

Besonders blank dürften die Nerven beim Chefredakteur des Wiener Wochenblatts “Falter” liegen. Was ja auch verständlich ist: Florian Klenk sind mehrer Fehler unterlaufen, die der eXXpress und der Salzburger Plagiatsjäger Stefan Weber sowie Prof. Gert Schmidt von der Aufdecker-Plattform eu-infothek.com genauestens dokumentiert haben.

Fehler 1: Florian Klenk verschickte nachweislich höchst geheime Aktenteile der Korruptionsstaatsanwaltschaft mit allen Klarnamen (!) und allen Telefonnummern (!) des Ex-Kanzlers, des Ex-Finanzministers, der Meinungsforscherin Sabine Beinschab und vielen anderen Beschuldigten auf der ungesicherten Chat-Plattform WhatsApp. Andere Investigativjournalisten können darüber nur den Kopf schütteln – für die Beschuldigten ist dies höchst unangenehm.

Fehler 2: Mit einem Tweet hat Klenk mögliche Quellen gefährdet

Fehler 2: In einem Chat mit einem Beschuldigten-Anwalt auf Twitter verriet Florian Klenk (aus Eitelkeit?), dass ein Akt mit der “ON (Anm.: Ordnungsnummer )1683 entscheidend” sei.

Was Klenk offenbar nicht wusste: “1683” ist nicht die Nummer eines Akts, der an alle der etwa 50 Anwälte der Beschuldigten geht, sondern die ganz konkrete Nummerierung der Anordnung der Hausdurchsuchung für die Privatadresse des Kanzlerberaters Stefan Steiner. Und nur das.

Klenk brachte somit mehrere Personen in Schwierigkeiten: Wenn der “Falter”-Chef “1683” nennt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass dieses Papier von einer der Personen weitergegeben worden sein könnte, die bei Stefan Steiner frühmorgens am 6. Oktober während der Razzia anwesend war. In Frage kommen: Steiner, Steiners Familie, Steiners ÖVP-Anwalt, der Staatsanwalt und nur einige Mitarbeiter der Exekutive. Der Kreis ist also klein. Interessant: Klenk löschte dieses Twitter-Posting mit “1683” nur wenige Minuten nach der Veröffentlichung wieder . . .

Sie müsste längst intern ermitteln lassen: Justizministerin Alma Zadic (Grüne)

Fehler Nummer 4: Attacken auf den bekannten Plagiatsjäger Weber

Fehler 3: Als der eXXpress darüber berichtete, dass Klenk nur 1500 Meter entfernt von jenem Staatsanwalt in einer niederösterreichischen Gemeinde wohnt, tobte der “Falter”-Miteigentümer und bezichtigte den eXXpress, die Wohnadresse verraten zu haben. Was natürlich nicht stimmt und für jeden anhand unserer Berichte nachprüfbar ist.

Vermutlich informierten dann aber Twitter-User die “Falter”-Redaktion, dass die Empörung nicht ganz so passen würde: Klenks Adresse war nämlich ganz offiziell im Impressum des “Falter” zu finden. Wenige Minuten später war auch dieser Eintrag gelöscht . . .

Fehler 4: Anstatt seinen Fehler 1, hochbrisante Justiz-Akten per WhatsApp zu verschicken, zuzugeben, attackierte Florian Klenk auch noch den bekannten Plagiatsjäger Stefan Weber. Klenks Follower bezichtigten dann Weber sogar als “ÖVP-nah”, etc., obwohl dieser erst kürzlich mit seiner Expertise dafür gesorgt hat, dass eine ÖVP-Ministerin zurücktreten musste – Weber gilt österreichweit als seriös und parteiunabhängig. Die Angriffe ließ sich Stefan Weber nicht gefallen: Er wirft Klenk konkret “konstruierte Wirklichkeiten und erfundene Feindbilder” vor.

Mit welcher Brutalität und mit welchen Tricks und Lügen nun von den Fehlern eines aggressiv werkenden Links-Journalisten abgelenkt werden soll, wie jetzt auf alle losgegangen wird, die in der Causa kurz Fragen stellen und recherchieren, zeigt: Offenbar gibt’s hier in diesem politischen Kriminalfall noch ziemlich viel aufzudecken.

Der eXXpress bleibt dran – wir lassen uns nicht einschüchtern.

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