
Kampf gegen Rekordinflation: EZB-Währungshüter für weitere Zinsanhebungen
Im Kampf gegen die Rekordinflation muss die EZB laut mehrerer Währungshüter an ihrem Kurs festhalten. “Die Zinsen werden noch deutlich steigen müssen”, heißt es unter anderem von Finnlands Notenbankchef Olli Rehn.
Die Europäische Zentralbank (EZB) muss aus Sicht mehrerer Notenbank-Gouverneure an ihrem Kurs der Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation auch im neuen Jahr festhalten. “Die Zinsen werden noch deutlich steigen müssen”, sagte Finnlands Notenbankchef Olli Rehn am Mittwoch in einem Webinar des Peterson Institute for International Economics. Sein EZB-Ratskollege, Österreichs Notenbank-Gouverneur, Robert Holzmann, äußerte sich in Wien ähnlich.
Die Sätze müssten noch weiter deutlich nach oben gehen, hieß es in seiner Präsentation zu einer Finanzveranstaltung. In Madrid erklärte Pablo Hernandez de Cos am Abend ebenfalls, bei zukünftigen Treffen werde es eine “signifikante” Erhöhung geben müssen.
EZB von Ziel weit entfernt
Laut Finnlands Notenbankchef gilt es, Niveaus zu erreichen, die die Wirtschaft hinreichend bremsen, um eine zeitnahe Rückkehr zum mittelfristigen Inflationsziel von zwei Prozent sicherzustellen. Sein Ratskollege Holzmann begründete seine Forderung ebenfalls mit diesem Argument. Aktuell ist die EZB von ihrem Ziel aber noch weit entfernt. Im Dezember sank die Inflationsrate angesichts nicht mehr ganz so stark gestiegener Energiepreise zwar leicht auf 9,2 Prozent. Das ist aber immer noch mehr als vier Mal so hoch wie die Notenbank-Zielmarke.
"Wir halten den Kurs"
“Somit halten wir Kurs”, sagte Rehn. “Dies bedeutet signifikante Zinserhöhungen auf den ausstehenden Sitzungen in diesem Winter.” Abhängig sei dies von den Wirtschaftsdaten und der Entwicklung des Ausblicks. Anders als andere EZB-Währungshüter wischt Rehn die Kritik an der Euro-Notenbank, sie habe zu spät auf die hochschnellende Inflation reagiert, nicht einfach beiseite. “Im Nachhinein betrachtet mag an diesem Argument etwas Wahres dran sein, zumindest unter dem Gesichtspunkt, dass wir so mehr geldpolitischen Spielraum hätten schaffen können, zu reagieren, falls die Wirtschaft in eine Rezession fällt”, sagte er. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine habe aber zunächst erhebliche Unsicherheit hinsichtlich der ökonomischen Folgen ausgelöst. Das habe eine gewisse Vorsicht gerechtfertigt.
Kommentare
Super Sache Zinsanhebung!
Somit kann jeder leichter seinen Immokredit tilgen! So gute Menschen in den ReGierungen und EZB und FED.
Ich sage nur Klaus Schwab lässt grüssen !
Mein Rat jagen wir Sie alle zu dem “Herrn” den Sie dienen!
Wer seinen Immokredit nicht mit fixen Zinsen geordert hat, muss diesen Fehler selber ausbaden.
MMn kommen die Zinsanhebungen zu spät und sind daher mit eine Ursache für die hohe Inflation.
Jetzt wird eine weitere Zinsanhebung für die hoch verschuldeten Staaten nicht mehr zu stemmen sein und für Privatpersonen wird es oftmals zur Existenzfrage.
Wie können junge Menschen noch Eigentum gegen die Altersarmut anschaffen?
Natürlich kommt sie viel zu spät, weil Lagarde zu lange auf die marode Wirtschaft Frankreich und Italien Rücksicht genommen hat und weiter bei 0 Zins und Aufkäufen von desaströsen Wertpapieren dieser Länder festgehalten hat. Schuld an der Situation ist einmal mehr diese willfährige Frau.
Bis dato wurden nur die Kreditzinsen deutlich angehoben. Der kleine Sparer sieht kaum etwas davon. Das Wenige wird sowieso von der Inflation aufgefressen. Dann entblödet sich noch der Staat noch und verlangt Zinsertragsteuer, wo doch de facto ein Verlust entstanden ist. Auch bei den Privatpensionen drohen Kürzungen anstelle eines Inflationsausgleiches wegen angeblicher oder vorgeschobener Investitionsverluste. Dabei verdienen die Banken bei einem Kreditnehmer ohne Zinsen eigentlich schon genug mit Bearbeitungs-, Kreditausfallsversicherungs- und laufenden Kontoführungsgebühren, die an die Höhe des Kredites angepasst sind. Ein korruptes, verlogenes und scheinheiliges System der Umverteilung von fleißig nach reich, das sich vornehmlich am schwer erarbeitetem Verdienst der kleinen Leute bereichert.
Naja ! Das System heißt : Proporz zwischen SPÖ/ÖVP – und das seit 1955 !!
Und die SPÖ ist über die Gewerkschaften in voller Mitschuld ! Das ehrenwerte System der Sozialpartnerschaft /Benya, Sallinger etc…) hat sich verabschiedet. Wie das Parlament auch, es regiert nunmehr der Bundespräsident mit seinen Freunden…. 🙁
P.S.: die Inflation ist angesichts der überbordenden Geldmenge M3 (zu viele kaputte Staatsanleihen vin ITA/ESP/GRE.. im Eigenportfolio) nicht mit Zinserhöhungen für Sparer zu bewerkstelligen. Die Geldmengen-Reduktion ist aber mit gewissen Mechanismen verbunden , das bedeutet nun aber Gefahr für die Wackel-Länder der EU !! Höllischer Kreislauf, der nur in EINER Maßnahme enden kann……. wir werden sehen ! 🙂