Beim Wiener Bürgermeister sitzt das Herz eben am rechten Fleck – er hat echtes Mitgefühl für Notleidende: So verriet jetzt die Beantwortung einer Gemeinderatsanfrage der FPÖ, dass die Stadt Wien einem ihrer prominentesten und gleichzeitig nicht immer wirtschaftlich erfolgreichsten Mieter ziemlich deutlich den Mietzins reduziert hat – die Bundes-SPÖ in der Löwelstraße muss nur noch 12.000 Euro Miete pro Monat zahlen, im Jahr 2017 waren es noch 13.600 Euro.

Für die nett gelegenen Büroflächen neben dem Burgtheater ein wohlfeiler Preis, und Pamela Rendi-Wagner und ihre Chefstrategen müssen sich auf 3181 Quadratmeter nicht wirklich beengt fühlen. Da kommen dann Immobilienexperten zu einem Quadratmeterpreis von 3,77 Euro im Monat. Tja: Eine Wiener Familie mit zwei Kindern auf 100 Quadratmetern zahlt da doch etwas mehr, nämlich 17,21 Euro für den Quadratmeter oder 1721 Euro monatlich.

Darf sich über einen netten Hausherren freuen: Mieterin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ)

SPÖ zahlt 3181 Euro statt in 1010 üblicher 69.822 Euro.

Und was Pamela Rendi-Wagner und ihr roter Führungsstab von der Stadt Wien und somit vom Steuerzahler um 12.000 Euro bekommt, dafür müssten andere Mieter laut Immobilienpreis-Index im 1. Bezirk deutlich mehr bezahlen: 21,95 Euro beträgt aktuell der Mietzins für den Quadratmeter in 1010 Wien, also müsste der Bundes-SPÖ für ihre 3181 Quadratmeter 69.822 Euro monatlich verrechnet werden – die Parteichefin muss aber monatlich 57.822,95 Euro weniger an den Hausherren, die Stadt Wien, überweisen. Im Jahr erspart sich die Bundespartei mit dem Mietzuckerl der Wiener Genossen an dieser Top-Adresse 693.875,40 Euro …

Verbilligung mit "Neuvermessung" begründet

Begründet wird die Mietsenkung von 13.600 Euro auf 12.000 Euro ab dem Jahr 2017 übrigens auch: Es gab eine Neuvermessung der Räume im Palais an der Löwelstraße. Die fand jedoch schon 2004/2005 statt.

Die Wiener FPÖ hat mit ihrer Anfrage diese rote Initiative gegen die schmerzhafte Teuerung aufgedeckt. Gemeinderat Stefan Berger: “Es ist ein Skandal, dass die SPÖ einen Pappenstiel an Miete für ihre Parteizentrale mitten im ersten Bezirk zahlt. Dieses unappetitliche Vorgehen zeigt nicht nur die Schamlosigkeit der Genossen auf, sondern gehört jetzt lückenlos aufgeklärt. Es kann nicht sein, dass nur bei der SPÖ eine Valorisierung nach unten stattfindet.”

Die Bundes-SPÖ erhielt übrigens im Jahr 2021 eine durchaus beachtliche Parteienförderung in der Höhe von 6,74 Millionen Euro Steuergeld.