Absolut eindeutig viel das Ergebnis bei dieser Frage der neuesten INSA-Studie aus (1000 Befragte, Zeitraum 4. bis 6.10.). Die eXXpress-Redaktion wollte wissen, wie die Österreicher zur Neutralität stehen – und eine klare Mehrheit sagt dazu: Österreich sollte im Ukraine-Russland-Konflikt wieder verstärkt seine Neutralität betonen. 67 % der Befragten sehen das so, nur 20 % meinen, das wäre nicht nötig, und 13 % wollten dazu keine Angabe machen.

Interessant dabei: Die MfG-Wähler (94 %), sowie die FPÖ-Wähler (78 %), ÖVP-Wähler (66 %) und SPÖ-Wähler (65 %) stimmen hier besonders deutlich für ein Comeback einer echten Neutralität. Den Grün-Wählern ist dieses Thema (60 %) mehrheitlich auch ein Anliegen, aber mit 29 % lehnen sie doch die Forderung nach einer strikteren Betonung der Neutralität am deutlichsten ab.

Das aktuelle Umfrage-Ergebnis der INSA-Studie (1000 Befragte, 4. bis 6.10.2022).

Kanzler sagte nicht zu den EU-Plänen, ukrainische Soldaten ausbilden zu wollen

Allein, dass auch derart vielen ÖVP-Sympathisanten eine wieder klarere Auslegung der Neutralität Österreichs so wichtig ist, sollte den Bundeskanzler aufrütteln: Bisher kam von Karl Nehammer ja kein offizielles Statement zu den Plänen der EU, 15.000 ukrainische Soldaten in den Armeen der EU-Nationen ausbilden zu lassen. Und es gab auch keine offizielle Reaktion aus Wien auf die Resolution der EU-Parlamentarier, die alle EU-Staaten ermahnen, die der Ukraine keine modernen Kampfpanzer liefern wollen – also auch das neutrale Österreich.

Auch von russischer Seite wird das aktuelle Verhalten der österreichischen Bundesregierung nicht wirklich positiv bewertet: Moskau bietet aktuell einen Neustart für die belasteten Beziehungen an und erinnert daran, dass Österreich unter Außenminister Sebastian Kurz als Brückenbauer und Wien als Verhandlungsort sehr geschätzt worden sei.

Alle Ergebnisse der neuen INSA-Umfrage – inklusive auch den jüngsten Daten zu den Parteien und für die Fraktionschefs: Heute, Samstag, um 20.15 Uhr auf exxpressTV und exxpress.at.

So voteten die verschiedenen Wähler-Gruppen für eine wieder striktere Betonung der Neutralität.